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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Nachdem Berichte kursieren, der Handelsstreit wäre so gut wie beendet und es ginge nun in der heute beginnenden Washington-Runde fast nur noch darum, letzte Details in Form zu gießen, reagierten die Börsen in Fernost erfreut. Verstärkt wird die gute Stimmung durch erfreuliche Konjunkturdaten von Chinas Dienstleistungssektor. Dass Theresa May nun stärker auf Labour zugeht, dürfte die Chancen auf einen recht moderaten Brexit erhöhen. Beide Nachrichten zusammen beflügeln insbesondere den Export lastigen DAX, der bereits gestern mit dem Durchbrechen der 200-Tage Linie (+2 Punkte im apano-Stimmungsindex) ein Kaufsignal generierte. Aktuell steigt er mit +1,2% doppelt so stark wie Europa insgesamt. In der Eurozone wies die zweite Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für März mit +53,3 einen deutlich höheren Wert auf als mit 52,7 prognostiziert. Konjunkturzyklische Branchen heute gefragt, die defensiven Sektoren geben nach. Der US-Dollar blieb wieder bei exakt 1,12 hängen, begründet mit dem Rückzug aus „sicheren Häfen“. Ebenso signalisieren die sinkenden Volatilitäten und Creditspreads steigende Risikobereitschaft. Nun hat auch die WTO ihre globale Wachstumsprognose für 2019 gesenkt - und zwar deutlich von +3,7% auf +2,9%. Aber Spötter argumentieren, dass die WTO oft „hinter der Kurve“ liegt, also ein Spätzünder ist. Trotzdem müssen auch die zuletzt sinkenden Frachtraten berücksichtigt werden und die Q1 Ergebnisse der Unternehmen dürften nicht sonderlich gut ausfallen. Es ist derzeit viel Optimismus im Markt. Er erscheint berechtigt (sowohl der apano-Stimmngsindex als auch unsere tägliche Interpretation trommeln ja schon seit Wochen in diese Richtung), aber es müssen nun von politischer Seite Nägel mit Köpfen gemacht werden, um Fakten und Hoffnungen aneinander anzugleichen. Denn die Fantasie ist auf den erreichten Kursniveaus arg strapaziert.