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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex fällt um weitere vier Punkte (Volas und DAX) Richtung Gefrierpunkt. Auslöser ist die unveränderte Flucht in Staatsanleihen guter Bonität. Die 10y US-Treasuries stehen nun bei 2,24%. Ohne, dass es den einen konkreten neuen Anlass gäbe, hat die Verunsicherung bei den Investoren seit gestern Abend deutlich zugenommen. Die globalen Aktenmärkte geraten unter erhöhten Druck, die Volatilitäten springen an und Gold steigt – im Gegensatz zu den Industriemetallen - trotz festerem US-Dollar. Alles klare Anzeichen einer massiven Risk off - Bewegung. Einzig China stemmte sich gegen den Trend, was mit der Erhöhung des Anteils der A-Aktien im MSCI EM Index zu tun haben dürfte. Ein wenig hat es heute den Anschein, als ob Ursache und Wirkung auf dem Kopf steht: weil die Bondmärkte so fest sind, geben die Aktienmärkte nach. Sicher, es gibt nun mit dem gestrigen Abendessen der EU-Staatschefs wie zu erwarten war ein erstes klares Indiz, dass das Projekt "EU" nach der Wahl noch komplizierter geworden ist. Auch, dass der Handelsstreit zwischen USA und China wohl viel länger dauern wird, als nur bis zum (eventuellen) gemeinsamen Diner von Donald Trump und Xi Jinping auf dem G20-Gipfel, wird zunehmend eingepreist. Trotzdem: für Panik gibt es keinen Grund. Eine akute Bedrohung für die Börsen könnte aber aus der Markttechnik entstehen: wir haben alle gute Gewinne seit Jahresanfang in den Büchern. Die will sich keiner nehmen lassen, und es könnte deshalb zu einem Ausverkauf kommen, falls die Märztiefs unterschritten werden (DAX 11300 /S&P 2725). Solange dies aber nicht der Fall ist, halten wir an unserer antizyklischen Tagestaktik fest, bleiben aber insgesamt tendenziell defensiv, solange keine besseren Signale aus Konjunktur und Politik kommen.