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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der jüngste Renditerutsch am US-amerikanischen Rentenmarkt wird vom apano-Stimmungsindex als Eintritt in den Krisenmodus (-4 Punkte) gewertet. Die Botschaft der Renditen ist: es droht eine Rezession. Dies muss registriert, darf jedoch auch nicht überinterpretiert werden. Zum einen hat sich dieser Zustand schleichend über Monate entwickelt, zum andern ist der US-Rentenmarkt einer der wenigen mit guter Bonität, der immer noch positive Renditen abwirft und daher Anleger anlockt. Zudem ist nun sogar die Rendite der 30jährigen Papiere niedriger als die Dividendenrendite des S&P500. Vielleicht ist der globale Renditerutsch ja lediglich eine Verlegenheitslösung des internationalen Investorengeldes mangels verhaltener Konjunktur- und entsprechend zurückhaltender Gewinnaussichten für Aktien? Unschön: die EM-Anleihen machen die Rallye der Staatanleihen der Industrienationen nicht mit – im Gegenteil (heute -1 Punkt im Stimmungsindex). Das ist ein Warnsignal, welches auf schrumpfendes Vertrauen in die Zahlungskraft der Schwellenländer hinweist. Andererseits schreckt der seit gestern noch wahrscheinlicher gewordene No Deal – Brexit momentan die Anleger überhaupt nicht, obwohl diesem ein Teil der globalen Wachstumsschwäche zuzuschreiben ist, erkennbar z.B. an den jüngsten Exportdaten Deutschlands. Nach lustlosem Asiengeschäft schießen Europas Börsen heute früh zusammen mit den US-Futures hoch. Hintergrund ist eine Aussage aus dem chinesischen Handelsministerium, dass beide Seiten immer noch an einem Treffen im September arbeiten würden. Katalysator der nächsten größeren Marktbewegung wird sein, ob dieses stattfindet oder storniert wird. Von Letzterem ist auszugehen, falls China eine neue Vergeltungsrunde einläutet.