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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

der gestrige Start ins neue Jahr verlief an den Börsen schleppend. Die in einigen Medien gefeierten Kurssprünge waren ganz überwiegend lediglich die Korrektur der im Jahressschlusshandel bei extrem dünnen Umsätzen nach unten verzerrten Kurse. Gut erkennbar am MSCI World ETF, der gestern bei Xetra unverändert zum 30.12. schloss. Nennenswerte Zuwächse gab es in China und Deutschland. China hält das Niveau auch heute früh, Deutschland jedoch deutlich unter Druck. Insbesondere Lufthansa verliert massiv. Hintergrund sind die wegen des US-Angriffs von heute Nacht stark anziehenden Ölpreise. Zudem geraten Airlines traditionell unter Druck, wenn geopolitische Spannungen auftauchen (befürchtet wird dann verringertes Reiseaufkommen und weniger Warentransport). Die gezielte Tötung des hochrangigen iranischen Generals Soleimani in Bagdad löst aber auch global Nervosität aus. Soleimani war Kommandant der Al-Kuds-Brigaden, eine auf Auslandseinsätze spezialisierte Sondereinheit der iranischen Revolutionsgarden. Heute früh insbesondere Konjunkturzykliker (Automobile und Basisrohstoffe) unter Druck, Energiewerte hingegen gesucht und defensive Branchen stabil. Gold haussiert, auch langlaufende deutsche Staatsanleihen stark gefragt und wieder zurück im „geregelten“ Abwärtstrend (+4 im apano-Stimmungsindex). Auf der Gegenseite der Nikkei 225 wegen des festen Yen („safe haven“) unter Druck (-4 im Stimmungsindex). Der Iran droht mit Vergeltung, was viele Analysten heute kommentieren. Der Grundtenor lautet, Ruhe zu bewahren. Freilich könnten wegen des immer noch dünnen Handels und des Wochenendes kurzfristig leichtere Verzerrungen auftreten. Das in den letzten 24 Stunden um 180° gedrehte Anlegerverhalten indiziert, dass viele Investoren noch nicht entscheiden haben, wie sie ihr Portfolio für 2020 positionieren wollen. Wir empfehlen weiterhin, sich breit zu positionieren und keine konzentrierten „Wetten“ auf Risk on oder Risk off einzugehen.