apano-Stimmungsindex

Nun ist Covid-19 in den europäischen und US-amerikanischen Medien mit voller Intensität angekommen. Die US-Bürger haben das Thema offenbar bislang komplett ignoriert, was sich im hohen Februar-Verbrauchervertrauen wiederspiegelt. Wochenlang nur am Rande erwähnt, stellt das Coronavirus jetzt die Schlagzeilen und findet gebührend Raum in den TV-Nachrichten. Das erhöht in Gleichklang mit den kollabierenden Aktienkursen den psychologischen Druck für diejenigen Investoren, welche das Virus und seine möglichen globalen Auswirkungen bislang in ihren Anlageentscheidungen ausgeblendet hatten. Alle apano Blog-Leser hingegen sind seit Wochen bestens mental vorbereitet und wir haben rechtzeitig das Risiko in den beiden von uns betreuten apano-Fonds massiv abgesenkt. Deshalb können wir es wagen, heute antizyklisch zu denken: charttechnisch sind S&P und STXE 600 jetzt am unteren Rand ihres Ende 2018 begonnenen Aufwärtstrend entfernt. Nur geringfügig tiefer liegen die wichtigen 200-Tage-Linien. Zudem ist die Volatilität auf einem Extremniveau (VIX bei 28, also in etwa auf dem Hochstand von Weihnachten 2018). Das spricht „eigentlich“ alles dafür, heute über einen Teil-Wiedereinstieg nachzudenken. Aber: der apano-Stimmungsindex verliert heute zwölf Punkte. Diese resultieren aus dem weiteren Kurseinbruch bei DAX und Nikkei 225 sowie aus der Kombination von extremer Volatilität und stark anziehenden Creditspreads (Renditeabstand zwischen Top-Bonitäten und schlechteren Adressen). Der jetzige Punktestand signalisiert einen hochgradig nervösen Gemütszustand der globalen Anleger und der apano-Stimmungsindex steht nun mitten in der nächsten Risikoabsenkungsstufe. Das bedeutet für uns, dass wir „eigentlich“ noch defensiver werden sollten, wobei wir jedoch in vorauseilender Interpretation diesen Schritt schon zum großen Teil umgesetzt haben. Das wird keine einfache Entscheidung. Wir warten mal ab, ob die Amerikaner heute Nachmittag den Mut finden, eine Gegenbewegung (intraday-Reversal) zu starten.