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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

seit Donnerstagnachmittag hat sich die Stimmungslage erheblich eingetrübt. Das begann mit der Reaktion auf die beiden Notenbanksitzungen. Die Marktteilnehmer verhalten sich derzeit wie Junkies: so lange FED und EZB immer neue (Liquiditäts-) Spritzen verabreichten, ignorierten sie die Tristesse der Realität. Nachdem nun aber beide Häuser eine Pause einlegten, war es schnell mit der Euphorie vorbei. Schlimmer noch: die EZB schließt vorerst weiterhin den Kauf von Unternehmensanleihen niedriger Bonität aus – die Börsianer hatten aber genau dies zur weiteren Stabilisierung des Marktumfeldes erwartet. Jerome Powell geht davon aus, dass im 2. Quartal die Konjunktur „beispiellos“ einbrechen wird. Sowohl Länge als auch Tiefe des wirtschaftlichen Abschwungs seien außerordentlich ungewiss. Er befürchtet, dass eine Erholung lange Zeit benötigen könne, rechnet mit einem langen "W". Wegen der Kurserholung der Märkte seit Mitte März sind Aktien jetzt nicht mehr billig und damit anfällig für schlechte Nachrichten. Die Börsianer waren bislang bereit, über den Abgrund hinweg zu schauen. Wir müssen aber einkalkulieren, dass jetzt im Mai erst die richtig schlechten Zahlen kommen. Wenn zugleich in den nächsten Wochen die Befürchtung steigen sollte, dass der Abgrund viel breiter ist als gedacht – weil die globalen Lockerungen viel zu zögerlich kommen u/o die Abnehmer sich zu defensiv verhalten u/o Lockerungen neue Infektionswellen und damit Lockdowns auslösen – und die Meinung sich dahin verändert, dass in 2020 kaum eine wirtschaftliche Erholung eintritt, dann kann der Wonnemonat noch richtig gefährlich werden. Es erhärtet sich der Verdacht, dass das Virus aus dem Labor von Wuhan stammt. Das könnte die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen verschlechtern. Niemand hegt den Verdacht, dass es kein Unfall war. Aber China hätte in unverantwortlicher Art und Weise den Informationstand um wichtige Wochen verzögert. Positive Nachrichten sind, dass mit Remdesivir nun ein erstes (wenngleich noch nicht perfektes) Medikament zugelassen wurde, dass die Infektionszahlen sich insgesamt beruhigen und im Mai in vielen Staaten Lockerungen in Kraft treten, die wohl in einer zweiten Runde gegen Ende des Monats ausgeweitet werden. Wichtig auch: die Universität Oxford macht Hoffnung auf einen Impfstoff noch in 2020. Der apano-Stimmungsindex verliert wegen des Kurseinbruchs beim Kupfer 4 Punkte. Unterhalb des Radars sehen Nikkei 225 und STXE 600 stark gefährdet aus.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.