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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

der Reinflationszug setzt seine Reise fort. Aber der Weg wird holpriger: die Abgaben von Staatsanleihen mit hoher Bonität führten die 10y-US Treasuries gestern über die 1,30%-Marke. Zum Jahresende warfen diese Titel 0,92% ab. Der hohe Aufwärtsdruck der Renditen lastet immer stärker auf den Anleihemärkten der weniger guten Staaten. Im apano-Stimmungsindex ist die Auswirkung relevant: die Regierungstitel Italiens und Spaniens kosten den Index 3 Punkte. Unterhalb des Radars geraten auch EM-Anleihen zunehmend ins Rutschen. Die Aktienmärkte beginnen, darauf zu reagieren: zwar steigen Banken und Bergbau-/Energiewerte weiter – erstere profitieren von der Spreadausweitung bei den Laufzeiten (das kurze Ende wird von den Notenbanken unten gehalten, das lange vom Markt nach oben getrieben), letztere steigen wegen der Hoffnung auf Nachfrage bedingt höhere Preise – aber nahezu alle anderen Branchen zeigen zumindest leichte Nervosität in Anbetracht der rasant steigenden Renditen. Je attraktiver Anleihen werden, desto mehr wird den Anlegern die hohe Bewertung der Aktien bewusst. Je höher die Realzinsen sind, umso mehr belastet dies ceteris paribus den fairen Preis von Aktien, abgesehen davon, dass die beiden Anlageklassen miteinander um Investorengelder konkurrieren. Zudem könnte die Kombination aus stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen das Verhalten der Konsumenten negativ beeinflussen und damit die Dynamik der erwarteten konjunkturellen Erholung stärker als eingepreist abbremsen. Werden die Renditen noch weiter klettern? Die für die Bewertung der Preisentwicklung wichtigen US-Einzelhandelsumsätze im Januar werden heute Nachmittag sicherlich starke Beachtung finden. Erwartet werden +1,2% nach -0,7% im Dezember. Heute Abend wird zudem das FED-Protokoll der Januarsitzung veröffentlicht. Das sollte jedoch noch recht „taubenhaft“ ausfallen, denn weder Konjunktur noch Börsen machten im Januar große Sprünge. In Asien verlor der KOSPI ca. 1%, mit 621 Neuinfektionen wurde der höchste Stand seit fast sechs Wochen gemeldet. Zudem drückten - ebenso wie in Japan - die negativen Vorgaben aus den USA insbesondere auf den Hableitersektor. In Europa belastet das Schwergewicht Kering mit -7,5% die Indizes: die Geschäfte bei der Tochter Gucci laufen schleppend. Für die Unternehmen des STXE 600 erwarten Analysten einen Gewinnrückgang von 19,9% im 4. Quartal (letzte Woche war es -18.2%). Aber noch gehen laut Refinitv die Analysten von +43% im ersten Quartal aus.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.