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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

neben Virus- und Zinssorgen steigen nun auch die geopolitischen Risiken – die Verhandlungen mit dem Iran stocken und die Befürchtung, dass Russland in die Ukraine einmarschiert, erscheint nicht völlig absurd. Der Iran kann vom derzeitigen Niveau (60%) innerhalb weniger Wochen Uran soweit anreichern, dass es atomwaffenfähig ist. Bis zum Besitz einer Atombombe dauert es laut Experten dann noch ca. 1 ½ Jahre. Da Israel dies um jeden Preis verhindern will, könnte ein Scheitern der Wiener Gespräche deshalb bereits kurzfristig militärische Folgen haben. Russland wiederum wird ein hohes strategisches Interesse nachgesagt, die Krim mit dem Donbass zu verbinden. Ende Januar, wenn die Böden tiefgefroren sind und Panzer tragen können, wäre laut Militärbeobachtern der kritischste Zeitpunkt. Akuter Anlass wäre, sollte die NATO dem Wunsch der Ukraine zu einem Beitritt nachkommen. Die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Eskalation ist zwar gering, aber leider hoch genug, um in anlagepolitische Überlegungen einbezogen werden zu müssen. Der Ölpreis scheint ein Scheitern der Wiener Verhandlungen bereits einzupreisen, der heutige Anstieg indiziert Erwartungen, dass weiterhin kein iranisches Erdöl in die globale Versorgungskette fließen darf. Dem entsprechend führen die Ölaktien die aktuelle Erholung im STXE 600 an. Da sich die Informationslage um Omikron entspannt – Südafrika berichtet, dass der Krankheitsverlauf milder sei als bei den Vorgängern - notieren die europäischen Indizes im Einklang mit den US-Futures zum Wochenstart erholt. Trotzdem: bislang sieht es weiter danach aus, dass die Virusvariante hoch ansteckend ist und damit die globalen Gesundheitssysteme gefährdet. Evergrande müsste heute erneut Fälligkeiten bedienen - es verfällt die Nachfrist! Die Aktie verliert 19% und fällt auf neues Allzeittief. Chinesische Dollar-Junkbonds rentieren erneut über 22%. Die PBoC senkt – wohl um Schlimmeres zu verhindern - ab 15. Dez die Mindestreserveanforderung für Banken um 50 Basispunkte. In den USA standen am Freitag viele der aggressiven Wachstumswerte erneut unter Abgabedruck. Ob deren Kursverluste Auslöser sind für die Schwäche der Kryptowährungen, kann angenommen werde, da es sich wohl zum großen Teil um die gleiche Anlegergruppe handelt. Es kann sein, dass sich dort Stress und/oder Liquiditätsengpässe aufbauen. Der apano-Stimmungsindex verliert 4 Punkte auf -11. Negativ schlagen S&P 500 und Kupfer zu Buche, positiv die Erholung der südeuropäischen Staatsanleihen.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.