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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung Ende Juli den Referenzzins lediglich um 0,5% anhebt, ist auf nahezu 0% gesunken. Denn trotz der im Juni massiv gefallenen Rohstoffpreise kletterten die US-Verbraucherpreise um 1,3% zum Vormonat noch stärker als mit 1,1% prognostiziert. Für die FED noch wichtiger: die Kernrate – also ohne Energie und Nahrungsmittel – zog mit +0,7% ebenfalls schärfer an als mit +0,5% erwartet. Die Börsen reagierten zunächst mit heftigen Abgaben, freilich setzten dann einige Rückkäufe ein. Besonders beim Goldpreis fiel die scharfe Kurserholung auf. Auslöser für die Gegenbewegung dürfte der Verlauf der 10y US-Treasuries gewesen sein: die Rendite sprang zunächst von 2,96 auf 3,05% und sackte dann senkrecht ab auf 2,92%. Es wurde also wieder „über Bande gespielt“: eine aggressive FED befeuert Rezessionssorgen, was am langen Ende die Inflation dämpft. Dieses Szenario wird via long-Positionen in 10y US-Staatsanleihen gehandelt. Aber Achtung: die Renditekurve der US-Staatspapiere ist laut CNBC so extrem invers wie zuletzt im Jahr 2000. Laufzeiten von 3 Jahren z.B. werfen 3,21% ab, was zeigt, dass der Blick lediglich auf die 10y-Rendite zu Fehldeutung animiert und die Gefahr für die Aktienbörsen unterschätzt. Die Anleiherenditen sind eine echte Konkurrenz für Aktien: der Anteil der S&P Firmen, die eine darüber liegende Dividende zahlen ist laut Bloomberg auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Hinter der gestrigen Erholungswelle könnte auch diese Überlegung stehen: Preise haben nachlaufenden Charakter. Mit den Junizahlen dürfte das Peak im Neigungswinkel überwunden sein. Laut CNBC wird diese Hoffnung von mehreren Analysten begründet und geteilt. Peak Inflation ist Hoffnung, eine aggressive FED Fakt. Wir werden deshalb heute den Netto-Investitionsgrad weiter absenken, nachdem wir bereits gestern vor Veröffentlichung der Zahlen in beiden apano-Fonds die Quote vorsichtshalber reduziert haben. Heute früh zeigten sich Asiens Börsen stabil. Das liegt nicht nur daran, dass die beiden wichtigsten Volkswirtschaften China und Japan im Gegensatz zu USA und Europa keine Zinserhöhung ihrer Notenbanken zu befürchten haben, sondern konkret auch an hervorragenden Zahlen der asiatischen Schwergewichte Taiwan Semiconductors und Fast Retailing. Europas Aktien hingegen driften zusammen mit den US-Futures weiter südwärts. Im apano-Stimmungsindex verlieren italienische Staatsanleihen zwei, der S&P sechs Punkte.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.