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apano-Stimmungsindex

entgegen der Erwartungen des Marktes hat die japanische Notenbank (BoJ) die geldpolitische Entscheidung gefällt, die Obergrenze für zehnjährige Staatsanleihen bei unverändert 0,5% zu belassen.

entgegen der Erwartungen des Marktes hat die japanische Notenbank (BoJ) die geldpolitische Entscheidung gefällt, die Obergrenze für zehnjährige Staatsanleihen bei unverändert 0,5% zu belassen. Ebenso tastete sie auch den kurzfristigen Zinssatz (-0,1%) und die Zielrendite von 0% für die 10y -Bonds nicht an. Nikkei und Topix reagierten mit deutliche Aufschlägen, ebenfalls die Kurse der japanischen Anleihen, die Rendite der 10y fiel um 8 Basispunkte auf 0,45%. Das setzte den Yen unter großen Abwärtsdruck, er verlor rund 1,5%. Die Deutsche Bank glaubt nicht, dass die BoJ damit lange Erfolg haben wird – sie müsse riesige Summen für Anleihekäufe aufbringen, um das Renditeniveau zu verteidigen. Ansonsten wiesen die Indizes des Asien-/Pazifikraums wenig Veränderungen auf.

 

Der S&P 500 stieg gestern Nachmittag kurz über die 4000er Marke, konnte das Niveau aber nicht halten. Gewinner und Verlierer hielten sich die Waage, wobei die Dow Jones Komponenten Goldman Sachs und Travelers mit schwachen Quartalsergebnissen enttäuschten und entsprechend abgestraft wurden, was sowohl Dow als auch S&P belastete. Die globalen Investoren haben derzeit die USA massiv untergewichtet, laut Bloomberg so ausgeprägt wie zuletzt 2005. Dahinter steht eine Umfrage unter 253 Fondsmanagern, die insgesamt 710 Mrd USD verwalten. Umfragezeitraum war der 6.-12. Januar. Die Untergewichtung zum Vergleichsindex betrage 39%, stattdessen würden Zykliker, Europa und Schwellenländer massiv gesucht. Argumente hierfür waren in erster Linie Bewertungsunterschiede und Hoffnungen auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung in China nach Aufgabe der Null-Covid-Toleranz Politik. Angemerkt wird in dem Report jedoch, dass insgesamt weiterhin die Assetklasse Aktien relativ zu Bonds und Cash in den Anlegerdepots untergewichtet sei.

Die US-Renditen fallen heute früh unter 3,5%, was den US-Dollar ggü. Euro wieder schwächeln lässt. Gestern zeigte er sich leicht erholt, nachdem via Bloomberg Gerüchte aufkamen, dass die EZB darüber sinniere, den Leitzins auf ihrer Sitzung im März lediglich um 0,25% zu erhöhen, falls die Inflationsdaten das dann hergeben. Bislang hat nach den markigen Worten vom Dezember der Markt die feste Erwartung, dass im Februar und im März zwei aufeinander folgende 0,5%-Schritte kommen werden. Diese Nachricht befeuerte nicht nur den US-Dollar, sondern auch die Aktien und Anleihen in Europa. Gegen Handelsschluss beruhigte sich aber das Sentiment wieder. Heute früh zeigt sich der STXE 600 auf Indexebene fast bewegungslos. Positive Impulse liefert UK mit dem zweiten Inflationsrückgang in Folge. Aber die 50:50 Verteilung der Gewinner und Verlierer sowohl auf Sektoren- als auch auf Einzelaktienebene zeigt, dass momentan nur Geld hin und her geschoben wird, es fließen wie schon gestern faktisch keine frischen Mittel mehr in den Markt. Größeres Interesse findet sich aber für Aktien von Unternehmen, die reporten, wie u.a. BASF und Just Eat Takeaway. Auch die Abstufung von Immobilienaktien durch Bank of America schlägt sich nieder.

 

Trotzdem sind aber im Tagesverlauf noch größere Bewegungen wahrscheinlich: um 11:00h stehen die Verbraucherpreise in der Eurozone an (erwartet -0,3% (Monat), +9,2% (Jahr), Kernrate +0,6%/+5,2%) und heute Nachmittag kommen wichtige Daten zur US-Wirtschaft (Einzelhandelsumsätze, Produzentenpreisindex (PPI) sowie Industrieproduktion). Und Achtung: der FED-„Zinsfalke“ Bostic meldet sich heute auch wieder zu Wort.

 

Der APX gewinnt heute 12 Punkte. Acht Punkte kommen vom Bondmarkt: von spanischen und italienischen Anleihen, aber insbesondere von der Erholung des deutschen Rentenmarktes. Hier liegt in unserer Definition nun kein Rentencrashszenario mehr vor. Weitere +4 Punkte kommen vom Nikkei.