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apano-Stimmungsindex

die Furcht vor einer Pleitewelle bei den Banken ist an den Finanzmärkten weiterhin das dominierende Thema.

die Furcht vor einer Pleitewelle bei den Banken ist an den Finanzmärkten weiterhin das dominierende Thema. Heute früh standen insbesondere die japanischen Bankaktien unter Druck. Die Schwergewichte Mitsubishi UFJ Financial und Sumitomo Mitsui Financial verloren ca. 8% an Wert, was auch den Indizes TOPIX und Nikkei zusetzte: beide büßten mehr als 2% ein. Der MSCI Asia Pacific Index hat seit seinem Hoch vom 2. Februar mittlerweile 9% eingebüßt und damit seine seit Jahresanfang angefallenen Gewinne komplett wieder eingebüßt. Unter anderem liegt das auch am Hang Seng Tech Index, der heute früh weitere 2,75% nachgab. Aber auch die anderen regionalen Börsenplätze erlitten teils empfindliche Verluste. Relativ stabil performte China mit ca. -0,75%.

Nur der Rallye der Techwerte zum Jahresanfang ist es zu verdanken, dass der S&P 500 noch hauchdünn für 2023 im Gewinn steht. Der Nebenwertindex Russell 2000 hat 13% seit seinem Februarhoch verloren und steht auch nur dank der Growth-Komponenten wenigstens noch da, wo er das Jahr begonnen hat. Wegen der Sommerzeit in den USA wird heute bereits um 13:30h MEZ die nächste wichtige Kennzahl zur US-Wirtschaft veröffentlicht: die Entwicklung der Verbraucherpreise im Februar. Erwartet wird +0,4% ggü. Januar in der Kernrate und +6,0% im Gesamt-CPI ggü. Feb 2022. Die akute Situation um die Finanzbranche dürfte jedoch den Entschlusswillen der FED bremsen, in der Märzsitzung eine Erhöhung von 0,5% zu beschließen – selbst wenn die Preise wieder schneller gestiegen sein sollten als prognostiziert. Die Börsen haben ein neues Schreckgespenst gefunden, werden also dem CPI weniger Beachtung schenken als noch vor einer Woche gedacht. Derzeit wird die Variante, dass die FED um 0,25% anhebt, an den Märkten laut CME Group mit 85% als die wahrscheinlichste angesehen. Freilich hofft der Markt, dass die US-Notenbank rechtzeitig vor ihrem Meeting signalisiert, ob sie plant, ihren Kampf gegen die Inflation unerschütterlich fortzusetzen oder ob sie zumindest eine Pause einzulegen beabsichtigt. In ihre fortlaufende Beobachtung der Marktdaten muss sie nun, darauf weist die Bank of America hin, die Entwicklung des Stresses an den Finanzmärkten mit aufnehmen. Freilich gehe ich davon aus, dass die FED keine Nerven zeigen will, um sich nicht dem Verdacht der Wankelmütigkeit auszusetzen.

Der US-Anleihemarkt hat seinen beispiellosen Rendite-Crash vorerst beendet: die Renditen der 10y US-Treasuries notieren aktuell bei 3,55% - nach 3,46% gestern und 4,06% Anfang März. Die zweijährigen Laufzeiten rentieren mit 4,10% - nach 4,04% gestern und 5% vor einer Woche. Im Tandem mit dieser Entwicklung haben sich die Zinsen für 30y US-Immobilienkredite von 7,05% auf 6,75% verbilligt, was dem Sektor „Real Estate“ gegen den Trend gestern Abend zu einem kleinen Kurszuwachs verhalf.

Europas Börsen versuchen nach dem überraschend heftigen Kurseinbruch gestern - der ESX 50 verlor 3% - sich zu stabilisieren. Industrie und Versorger führen das Feld an. Finanz- und Energiewerte bilden wie schon gestern das Schlusslicht. VW`s sehr ehrgeizige Investitionspläne drücken die Aktie an das ESX-Ende und belasten den Sektor. An der geopolitischen Front bahnt sich vielleicht/hoffentlich etwas Entspannung an: Xi Jinping will sich mit Putin treffen und anschließend eine Videokonferenz mit Selensky führen.

Der APX gewinnt dank der Rallye der globalen Anleihekurse 3 Punkte (Italien und Spanien). Deutsche Staatsanleihen steuern sogar +6 Punkte bei: der Markt ist nun nicht mehr im Crashmodus. Der Rückgang beim Nikkei kostet hingegen 2 Punkte. Der aktuelle Stand des Index empfiehlt eine Gewichtung von 75%. Wir stehen leicht unterhalb, weil der Punkteanstieg keine guten Nachrichten als Ursache hat.