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apano-Stimmungsindex

die EZB hat sich taktisch so verhalten, wie von den Anlegern erhofft: sie hat einerseits erneut und wie von ihr vorab mehrmals kommuniziert die Zinsen um einen weiteren halben Prozentpunkt angehoben.

die EZB hat sich taktisch so verhalten, wie von den Anlegern erhofft: sie hat einerseits erneut und wie von ihr vorab mehrmals kommuniziert die Zinsen um einen weiteren halben Prozentpunkt angehoben. Sie hat aber zugleich auch ihre Entschlossenheit bekräftigt, der Finanzbranche falls erforderlich massiv mit Liquidität zu helfen. Dabei hat Christine Lagarde darauf hingewiesen, dass bereits ein entsprechendes Programm existiert, mit dem sich Banken Geld bei ihr leihen könnten – sie müssten lediglich als Sicherheit dann in entsprechender Höhe ihre Bondportfolios hinterlegen. Die EZB hat ihre Inflationserwartungen gesenkt: 2023 5,3% (bisher 6,3) / 2024 2,9% (bisher 3,4) / 2025 2,1% (bisher 2,3). Zugleich macht sie vorübergehend keine weiteren Zinsaussagen mehr – damit will sie sich wohl Handlungsspielraum belassen, alls Turbulenzen drohen. Das BIP-Ziel für 2023 wurde von +0,6% auf 1% angehoben, dafür aber hat sie den Ausblick für die Folgejahre leicht zurück genommen.

Den US-Börsen gelang gestern unter Führung von Nasdaq und Russell 2000 ein schönes Comeback: der S&P 500 eroberte zum Börsenschluss sowohl die 200- als auch die 100-Tagelinie zurück. Normalerweise ist das ein starkes Kaufsignal. Derzeit jedoch haben sich die Börsen die sehr unangenehme Eigenschaft angewöhnt, jeden Tag die Richtung zu wechseln. Da heute wieder fallende Kurse an der Reihe sind, wäre es wichtig, dass diese Serie ein Ende findet. Die Voraussetzungen klingen günstig: elf US-Banken haben ein ungewöhnliches Rettungsmanöver gestartet. Sie haben beschlossen, bei der strauchelnden First Republic Bank 30 Mrd USD an Einlagen zu deponieren. Die Idee dazu hatte Jamie Dimon, der CEO von JPMorgan Chase und wurde abgestimmt mit der US-Finanzministerin Janet Yellen. Dennoch bleibt die Lage angespannt, denn die Bank hat gestern überraschend vermeldet, dass sie bereits bei der FED massiv hat Geld aufnehmen müssen. Vorbörslich steht der Kurs der First Republic erneut unter Druck, obwohl die Mittelabflüsse mittlerweile stark nachgelassen hätten.

Die US-Importpreise sind im Februar im Vergleich zum Januar wie erwartet um 0,2% gesunken. Im Einjahresvergleich wurde mit -1,1% der erste Rückgang seit Dezember 2020 vermeldet.

Die asiatischen Märkten folgten den guten Vorgaben aus den USA. Am besten performte der Hang Seng Tech Index (+4%). Nach der enttäuschend verlaufenen Preview von Baidus AI „Ernie“ gaben nun diverse Bankanalysten, die sich mit dem neuen Bot intensiver auseinander gesetzt hatten, grünes Licht, was die Aktie um 15% nach oben katapultierte. Die Kurse in Japan erholten sich um ca. 1%, wobei der Yen seit dem Renditerutsch in den USA und Europa wieder als attraktiv empfunden wird, was dem Land einen Safe Haven – Charakter verleiht. Chinas Börsen legten nur moderat zu, jedoch hat vorhin die Notenbank (PBoC) angekündigt, ab dem 27. März die Mindestreserveanforderungen der Banken um 0,25% zu senken. Diese stimulierende Maßnahme zieht normalerweise in China die Kurse nach oben, könnte sich also am Montag in den dortigen Kursen niederschlagen.

Dass Xi Jinping von Montag bis Mittwoch zum ersten Mals seit der Ukraine-Invasion nach Russland reist, weckt Hoffnungen auf einen Waffenstillstand. Neben dem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen will Chinas Präsident mit Wladimir Putin den 12-Punkte-Friedensplan besprechen. Anschließend will er mit Selensky telefonieren. Dass der Kurs von Rheinmetall heute gegen den Trend nachgibt, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Märkte nicht ausschließen, dass die Vermittlungsbemühungen etwas bewegen werden.

Dem APX bringt die leichte Entspannung bei Vola und Creditspreads 4 Punkte. Die drei Aktienindizes S&P 500, Nikkei 225 und Shanghai Composite Index liefern +11 Punkte.