Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

das nächste große Event für die Börsen ist die heute beginnende Tagung der US-Notenbank.

das nächste große Event für die Börsen ist die heute beginnende Tagung der US-Notenbank. Gemäß CME Group erwarten 77% der befragten Händler, dass die FED morgen die Zinsen um 0,25% anhebt. 23 Prozent glauben, dass sie pausieren wird. Manche Markbeobachter gehen davon aus, dass Jerome Powell signalisieren wird, dass das Ende der Zinsstraffung näher gerückt ist. Die latenten Probleme der Banken könnten dazu führen, dass die zukünftige Kreditvergabe restriktiver verläuft, was in der Realwirtschaft ähnlich wirkt wie eine Zinsstraffung. Auch darauf könnte der FED-Chef zu sprechen kommen. Zudem muss die US-Notenbank neben Inflation und Wirtschaft nun auch die Finanzstabilität in ihr Kalkül mit einbeziehen – zu forsch steigende Renditen bringen Buchverluste auf Bestände. Eine lange ignorierte Binsenweisheit, die aber in den letzten beiden Wochen die Märkte durcheinander wirbelte, wobei der Auslöser zum Teil suboptimale Bilanzierung und Kommunikation waren.

Obwohl sich der Ausverkauf bei der First Republic Bank gestern fortsetze, ließ sich der Sektor der US-Regionalbanken davon nicht aus der Bahn werfen und stieg 1% an. Das ist bemerkenswert. Es scheint, dass die Investoren nach der Schockwelle der letzten Woche nun differenzieren zwischen den Instituten und nicht mehr pauschal urteilen. Diese mehr rationale Herangehensweise setzt den Absicherungen „Volas“ und „Gold“ zu, auch die Renditen ziehen wieder deutlich an: 10y US-Treasuries werfen aktuell 3,53% ab, 12 Basispunkte mehr als am Freitag. Mit anderen Worten: seit gestern läuft ein Rebalancing zwischen Risk on und Riks off ab. In Anbetracht der zahllosen abrupten Kurswechsel der Märkte im bisherigen Jahresverlauf muss der Halbwertzeit dieser Entwicklung natürlich Argwohn entgegen gebracht werden. Ein Vertrauensbeweis der Märkte wäre ein erfolgreicher Break des S&P 500 über die 3960er Marke. Dort liegt sowohl die 20- als auch die 100-Tagesdurchschnitttslinie. An solchen Marken werden von zwei Anlegergruppen gerne taktische Entscheidungen gefällt, die aber konträr sind: Zykliker und Antizykliker. Mit dabei auch die auf der Basis von Algorithmen agierenden Handelssysteme. Hinter welcher Seite steht dieses Mal mehr Volumen und damit Durchzugskraft?

Ein Bloomberg-Artikel geht heute auf die größte Angst der Portfoliomanager ein: eine Hausse zu verpassen. Momentan sehen viele Geldmanager ein solche im Anmarsch. Denn mit dem Ende des Notenbank induzierten Zinsanstiegs und den durchaus günstigen ökonomischen Perspektiven für 2024 könnte der Durchbruch bald kommen. Templeton bringt es auf den Punkt: „wenn du wartest, bis sich die Richtung (der Zinsen) geändert hat, ist es zu spät. Du musst es antizipieren.“ Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die von der FED stark beeinflussten 2jährigen Laufzeiten aktuell mit 4,02% rentieren. Das ist fast ein voller Prozentpunkt unter dem Stand des 8. März, vor der SVB-Pleite. Zu dieser Zeit projizierte die FED 5% für das Jahresende und einige Marktteilnehmer wetteten „damals“, dass die 2y Treasuries sogar bis auf 6% anziehen würden.

Eine andere Studie befasst sich mit den Perspektiven für Europas Banken nach dem Einbruch der letzten beiden Woche und kommt zu dem Resultat, dass die Kurse attraktiv seien. Zu beachten sei zwar das Risiko der Additional Tier 1-Bonds, aber hierzu hat sich Pimco bereits gestern geäußert: ja, das hätte Geld gekostet, der Verlust sei aber durch den gleichzeitigen Kursanstieg der klassischen Bonds ausgeglichen worden.

Im APX bringt die Beruhigung der Angstrallye bei den US-Staatsanleihen +4 Punkte, weitere +4 die Beruhigung bei den Volas und Creditspreads. Der S&P 500 hat die 200-Tagelinie zurück erobert, was +6 beisteuert, +1 kommen vom Shanghai Composite Index. Die gestern begonnene Entspannung schlägt sich insofern in der Systematik des APX nieder, dass der heutige Punktestand eine spürbare Aufstockung der Sollquote empfiehlt.