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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Die alles entscheidende Aussage der gestrigen EZB-Entscheidung war, dass die europäische Notenbank bis mindestens über den Sommer 2019 hinaus die Zinsen nicht erhöhen werde. Das war vom Markt nicht eingepreist. Jetzt wurde klar, dass sich das ohnehin schon beträchtliche Differenzial zwischen den kurzen USD- und Euro-Zinsen noch ein ganzes Stück weiter ausweiten wird. Prompt schoss der USD in die Höhe und es gab eine Kaufwelle in langlaufende Euro-Staatsanleihen. Dies wiederum kommt auch den Kursen der Unternehmensanleihen zu Gute - alles zusammen perfekte Kaufargumente für Aktien aus Europa (DAX und STXE 600 Europe je +2 Punkte im Stimmungsindex). In den USA sieht das Bild anders aus, denn steigende Zinsen und steigende Währung erschweren die Konditionen. Entsprechend dümpelten Dow Jones und S&P 500 um das Vortagsniveau. Neue Rekordstände hingegen bei dem (inlandsorientierten, damit weniger vom Dollaranstieg betroffenen) Russell 2000 und beim Nasdaq 100. Im Asien-/Pazifikraum Australien freundlich und Japan nach der Sitzung der Bank of Japan (wie erwartet keine Änderungen) stabil. Jedoch der Shanghai Composite Index Besorgnis erregend: auf dem tiefsten Stand seit 2016. Hier belastet u.a. Trumps Zollliste. Noch ist aber offen, ob/wann diese Strafzölle auch konkret wirksam werden. Aber nicht nur China - der Druck auf Aktien, Devisenkurse und Anleihen fast aller Schwellenländer hält weiter an. Das muss beobachtet werden. Heute großer Verfalltermin – Kursverzerrungen über das Wochenende hinaus sind möglich.