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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, fand gestern die richtigen Worte: Wachstum und Inflation verlaufen sehr zufriedenstellend. Zu den Auswirkungen eines möglichen Handelsstreites äußerte er sich ausweichend: diese seien schwierig abzuschätzen. Die US-Zinsen zogen leicht an, was dem Dollar zu Gute kam. Hiervon profitierten wiederum die europäischen Aktien, die auch heute früh weiter anziehen. In D hat sich der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes im Mai um 0,6% erhöht, seine Reichweite beträgt nun 5,6 Monate. Auch charttechnisch bedingte Eindeckungen führen dazu, dass der DAX deutlich zulegt (+2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Eine sehr gut anlaufende Berichtssaison quer über diverse Branchen (Novartis/BHP/ASML) lassen auch den STXE 50 bzw. den STXE 600 beschleunigen (+2 Punkte). Zudem gilt der Zinsschock bei den ital. Staatsanleihen nun als abgehakt: erstmals seit Mai klettern die Kurse (=Preise) der langfristigen Anleihen wieder über die 50-Tage-Durchschnittslinie (+2 Punkte). In den USA konnte die Nasdaq den Netflix-Schock abschütteln und auf neuem Allzeithoch schließen. Die US-Berichtsaison läuft erwartungsgemäß hervorragend an. Japan profitiert vom schwachen Yen und dem Freihandelsabkommen mit der EU. Der Nikkei steht nun fast wieder auf seinem Jahreshoch vom Mai. Insgesamt präsentiert sich der apano-Stimmungsindex erstmals seit einem Monat wieder „zuversichtlich“. Insofern Juncker nächste Woche Erfolg bei seinem Besuch in Washington hat, könnte dies die gute Stimmung weiter festigen. Zwei Indikatoren gießen jedoch etwas Wasser in den Wein: der Konjunkturindikator „Kupfer“ implodiert Richtung 1-Jahres-Tief und ebenso rutscht der Shanghai Composite Index immer weiter ab. Sollten sich USD und US-Zinsen wieder auf den Weg zu ihren Jahreshochs machen, könnte dies gefährlichen Druck auf die Emerging Markets und besonders auf das hoch verschuldete China ausüben.