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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der wieder festere US-Dollar bringt die Rohstoffpreise unter Druck, auch Gold (+2 im apano-Stimmungsindex, da Risk off-Indikator). Dieser Punktgewinn sollte aber nicht überbewertet werden: seit einiger Zeit erfüllt Gold nicht die Funktion eines Krisenindikators, sondern sein Preis entwickelt sich lediglich im Einklang mit den Industriemetallen. Beachtlicher hingegen der 1,1% Kursanstieg des Shanghai Composite Index (+2 Punkte). Beachtlich deshalb, weil die USA unmittelbar vor der Entscheidung über das neue Zollpaket über chinesische Importwaren im Gegenwert von 200 Mrd US-$ steht. Die Kurse der italienischen Staatsanleihen klettern heute den zweiten Tag in Folge kräftig, entsprechend sinkt die Rendite der 10y Staatsanleihen auf aktuell 3,08% nach 3,23 Ende letzter Woche. Die darin zum Ausdruck kommende zumindest temporäre Entspannung strahlt heute auf die europäischen Bankenwerte aus, ohne die der ESX 50 heute früh deutlicher im Minus stehen würde. Es herrscht die Hoffnung auf ein EU-verträgliches Budget der italienischen Regierung, wie im gestrigen Blog erläutert. Argentinien und Türkei kündigen Maßnahmen an, um ihren Währungsverfall zu stoppen, ungebremst geht die Talfaht aber in Indien und Südafrika weiter. Die laufende Woche hält viele wichtige Entscheidungen bereit: China - wo ich nicht von einer unmittelbaren Inkraftsetzung neuer Zölle rechne, denn es ist Trumps Trumpfkarte für Nordkorea. Zwischen den USA und Kanada werden morgen die fest gefahrenen Gespräche zu einem Handelsabkommen fortgesetzt. Der Ausgang ist besonders auch für die deutsche Exportindustrie wegen ihrer dortigen Produktionsstätten als „Einfalltor“ in die USA wichtig. Am Freitag wird es in einem Dreiergipfel zwischen Iran, Russland und der Türkei wichtige Weichenstellungen zu Syrien (Idlib) geben - mit der Gefahr einer explosionsartigen Eskalation. Das sind schlichtweg zu viele anstehende wichtige Entscheidungen in dieser Woche, um heute an den Märkten aggressiv bullish oder bearish zu gehen.