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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Während gestern die Börsen Widerstandskraft zeigten, erschütterten nachbörslich enttäuschende Quartalsberichte von Amazon und Alphabet das Anlegervertrauen erneut. Trotz starker Zahlen blieb inbesondere der Ausblick hinter den Erwartungen zurück. Zudem fressen hohe Kosten an der Profitabilität. Eigentlich darf dies aber doch niemand überraschen: nach einer Studie des Pew Research Center stagniert der Anteil der Amerikaner, welche online gehen und soziale Medien oder mobile Anwendungen nutzen, bereits seit 2016. Die Erschließung neuer Einnahmen- und Wachstumsquellen sowie neuer Märkte erfordert hohe Aufwendungen. Die Abstrafung der beiden Börsenschwergewichte belastet heute morgen via S&P 500 und insbesondere Nasdaq auch den Rest der Welt. Dass Intel glänzte, wird hingegen kaum wahrgenommen. Ebenso, dass 82% der Unternehmen, welche bislang für Q3 Ergebnisse vorlegten, die Erwartungen teils deutlich übertrafen mit einem Gewinnwachstum von durchschnittlich 82%. Lediglich China trotzte heute früh erneut dem Trend. In Europa enttäuschen heute mit BASF und dem Autozulieferer Valeo zwei Schwergewichte, während ENI in Italien positiv überraschte. Mit der Stabilisierung in China und der Beruhigung bei den italienischen und US-Staatsanlieihen sind derzeit drei „Sorgenkinder“ stumm geschaltet. Auch blieb die EZB taubenhaft. Die gestrige Erholung zeigte, wie schnell der Markt drehen kann. Das Risiko, dies zu verpassen, ist real, weil kein konkreter Anlass zu einem veritablen Crash besteht und die Bewertungsniveaus zumeist durchaus wieder attraktiv sind. Es bleibt daher dabei: kein Totalausstieg, aber sehr defensiv agieren und Sorgfalt bei der Branchenauswahl.