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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Zwar dominierte am Freitag in den USA der Kurseinbruch bei Johnson & Johnson den Dow Jones, aber die US-Märkte waren in ihrer ganzen Breite äußerst negativ gestimmt. So schlossen mit dem S&P 500 und dem Russell 2000 zwei der wichtigsten Indizes auf Zyklustief. Über das Wochenende waren etliche Berichte zu lesen, in denen mittlerweile ganz offen über eine fast schon unvermeidliche Rezession gesprochen wird, wobei im Vorgriff darauf die Anleger derzeit in Scharen das Weite suchen würden. Tatsächlich weisen jüngste Erhebungen in den USA darauf hin, dass der Umfang der Wertpapierkredite massiv am Abschmelzen ist. Das bedeutet, die Anleger bauen ihre Kredit finanzierten Aktienpositionen ab. Das ist nachvollziehbar – wer will schon im Falle eines tatsächlich eintretenden Crashs „unten“ dann zwangsliquidiert werden. Dadurch aber erhöht sich das derzeitige Angebot im Markt, gleichzeitig fehlt den meisten Investoren der Mut, in Anbetracht der ungelösten Probleme ins fallende Messer zu greifen. Es wird diese Woche viel Fingerspitzengefühl von FED-Präsident Jerome Powell notwendig sein, wenn er die an die US-Notenbanksitzung anschließende Pressekonferenz hält. Eine Zinsanhebung gilt als sicher, deshalb gilt dem Ausblick besondere Beachtung. Mit dem Rutsch der US-Indizes haben sich die technischen Indikatoren verschlechtert, was zu erhöhter Wachsamkeit ermahnt. Zwar sind die Themen „Italien“ und „US-Renditen >3,20“ (10y) vom Tisch, aber dafür hat die Gefahr eines harten Brexit zugenommen. Was den Handelsdeal mit China angeht, dürfte Donald Trump begriffen haben, dass seine politische Karriere 2020 endet, wenn er einen zu harten Kurs fährt. Es besteht deshalb eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Börsen mit ihren Rezessionsängsten gehörig daneben liegen. Asien war heute Nacht überraschend stabil.