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apano-Stimmungsindex

Die europäischen Märkte starten freundlich in die neue Handelswoche, getragen von der Entwicklung im US-chinesischen Zollkonflikt.

Die europäischen Märkte starten freundlich in die neue Handelswoche, getragen von der Entwicklung im US-chinesischen Zollkonflikt. Auch wenn sich beide Seiten noch nicht auf einen echten „Deal“ verständigt haben, werten wir die Einigung auf einen strukturierten Gesprächsmechanismus als deutliches Signal der Annäherung. Die niedrigen Erwartungen im Vorfeld haben dafür gesorgt, dass selbst kleine Fortschritte heute stützend wirken. Die Börse dürfte dies entsprechend honorieren. Die Märkte in Asien profitierten neben den Handelsgesprächen auch von weiteren Signalen geldpolitischer Lockerung, was bei den aktuellen Inflationsdaten aus China nicht überraschen würde. Gleichzeitig liefert auch die geopolitische Entspannung zwischen Indien und Pakistan ein positives Signal. Die Waffenruhe könnte ein Anfang sein, um zumindest das Risiko weiterer Eskalationen in der Region zu begrenzen.

Die Reduzierung der US-Zölle auf chinesische Waren von 145 auf 30 Prozent signalisiert zwar eine deutliche Entspannung im Handelskonflikt, liegt aber weiterhin deutlich über dem historischen Niveau. Die Maßnahme gilt zunächst für 90 Tage. Märkte werden bald nach einer dauerhaften Lösung fragen. Das könnte die aktuelle Börseneuphorie dämpfen – vorerst jedoch steigen die Aktienkurse.

In den USA herrschte am Freitag noch ein eher abwartender Ton. Die Volumina an den Aktienmärkten blieben niedrig, der S&P 500 verlor am Freitag minimale sieben Basispunkte und liegt damit seit Jahresbeginn rund vier Prozent im Minus. Ein kräftigerer Rückschlag blieb bislang allerdings aus – seit fast drei Wochen hat es keinen Handelstag mit einem Verlust von mehr als einem Prozent gegeben. Der Blick richtet sich in dieser Woche auf die US-Verbraucherpreise am Dienstag, die Einzelhandelsumsätze am Donnerstag und eine Rede von Notenbankchef Powell. Bis dahin dürfte das Interesse der Investoren jedoch stärker auf die Entwicklung im Zollkonflikt gerichtet bleiben als auf die Datenagenda. Die Erfahrung zeigt: Deals schlagen Daten.

In den USA wurde nach Abschluss der Gespräche in Genf von einem echten Durchbruch gesprochen. Präsident Trump bezeichnete das Treffen mit China auf Truth Social als „Reset“, man habe in konstruktivem Ton viele Themen besprochen und sei zu zahlreichen Vereinbarungen gelangt. Von chinesischer Seite hingegen ist die Wortwahl deutlich vorsichtiger. Dort spricht man von „wichtigen ersten Schritten“ und hebt die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft hervor. Wir halten diese Diskrepanz für bezeichnend: Während Washington sich demonstrativ als Deal-Maker inszeniert, legt Peking Wert auf ein strukturiertes, schrittweises Vorgehen. Die Märkte werden dies wohlwollend aufnehmen – allein der Umstand, dass wieder gesprochen wird, reicht angesichts der zuletzt geringen Erwartungen bereits aus, um Zuversicht zu schüren.

Auch die Rohstoffmärkte spiegeln diesen vorsichtig optimistischen Grundton wider. Öl kann zulegen, getragen von der Hoffnung auf eine Belebung der globalen Nachfrage. Gold hingegen verliert leicht – das Nachlassen geopolitischer Spannungen senkt die Attraktivität sicherer Häfen. Auf dem Devisenmarkt zeigt sich der Dollar gestärkt.

In Asien gehörten Technologiewerte zu den Gewinnern des Tages. Besonders Chipwerte wie profitierten von der Hoffnung auf entspanntere Handelsbedingungen. In China zeigte sich die Börse uneinheitlich. Zwar stützen die Fortschritte bei den Gesprächen mit den USA, doch belasteten gleichzeitig neue Inflationsdaten die Stimmung. Die Verbraucherpreise sanken im April um 0,1 Prozent, auch die Erzeugerpreise lagen erneut im Minus. Dies nährt Spekulationen auf weitere geldpolitische Maßnahmen der chinesischen Zentralban. In Japan belastete angekündigte Vorstoß von US-Präsident Trump zur Senkung der Medikamentenpreise die Aktienkurse der Pharmaunternehmen.

Unser APX steigt von zuversichtlichen 28 auf optimistische 33 Punkte, getrieben u.a. von den Bewegungen bei Gold, Kupfer und der japanischen Börse.

Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).