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apano-Stimmungsindex

Europas Börsen starten mit Zurückhaltung in den Tag.

Europas Börsen starten mit Zurückhaltung in den Tag. Der Schwung der letzten Tage scheint aufgebraucht, der Rückenwind aus den USA und Asien bleibt aus. Während sich der DAX an der 23.500er-Marke festklammert, bleibt die Stimmung abwartend. Von einer neuen Euphorie, wie sie zwischenzeitlich durch die KI-Rallye aufkam, ist wenig zu spüren. Zwar bleiben geopolitische Hoffnungen – etwa nach Trumps Ankündigung, Sanktionen gegen Syrien aufzuheben – ein Thema, doch sie reichen aktuell nicht, um neue Impulse zu setzen. Die Gespräche zum Ukraine-Krieg in Istanbul bringen bislang keine Fortschritte. Dass weder Putin noch Trump teilnehmen, sorgt für zusätzliche Ernüchterung.

Aus Asien kamen keine positiven Signale. Die Aktienmärkte dort haben erstmals seit fünf Tagen nachgegeben. Eine überfällige Verschnaufpause nach den jüngsten Aufschlägen. Der schwächere Dollar belastete japanische Exportwerte. Zudem herrscht Zurückhaltung vor den BIP-Daten Japans am Freitag. Berichte, wonach Washington einen schwächeren Dollar zur Verbesserung der Handelsbilanz anstrebt, trugen zur Verunsicherung bei. Auch aus China kamen keine Impulse – die Anleger dort warten auf neue Konjunkturmaßnahmen.

Der gestrige US-Handel stand zwar weiter unter dem Eindruck der 90-tägigen Zollpause mit China. Die Stimmung war dennoch verhaltener als an den Vortagen. Zwar sorgten erneut KI-Titel für Bewegung – etwa AMD nach Ankündigung einer Saudi-Kooperationen – doch der breite Markt wirkte ausgezehrter. Die Frage, wie es nach Ablauf der Zollpause weitergeht, wird lauter. Hinzu kommt, dass sich Investoren nun zunehmend mit strukturellen Fragen auseinandersetzen – etwa mit Blick auf das US-Haushaltsdefizit und dessen Auswirkungen auf den Anleihemarkt.

Die Renditen für US-Staatsanleihen stiegen weiter. Hintergrund ist die nachlassende Nachfrage aus dem Ausland und die Annahme, dass die Fed angesichts robuster Daten kurzfristig keine Konjunkturrisiken sieht. Bei einem erwarteten Defizit von zwei Billionen Dollar in diesem Jahr und steigender Emissionstätigkeit könnten die Renditen zwangsläufig unter Druck bleiben.

Besondere Aufmerksamkeit dürfte heute Fed-Chef Powell erhalten, der auf der Thomas Laubach Conference spricht. Eine klare Positionierung zur weiteren geldpolitischen Ausrichtung erwarten wir nicht. Vielmehr dürfte Powell das große Bild skizzieren – insbesondere mit Blick auf den geldpolitischen Handlungsrahmen und die längerfristige Zielsetzung der Notenbank. Wir rechnen nicht mit Marktbewegungen in der ersten Reaktion, wohl aber mit neuen Akzenten in der mittelfristigen Debatte.

Bei den US-Anlegern beobachten wir unterdessen eine bemerkenswerte Diskrepanz: Einerseits herrscht extremer Pessimismus unter Privatanlegern – die jüngste AAII-Umfrage zeigt die elfte Woche in Folge einen Überhang bärischer Einschätzungen. So eine Serie gab es zuletzt Anfang der 1990er-Jahre. Andererseits spricht gerade dieser Pessimismus, historisch gesehen, eher für weiter steigende Kurse. Der Kontraindikator-Charakter solcher Umfragen sollte nicht unterschätzt werden. In der Vergangenheit waren vergleichbare Stimmungsbilder häufig Wendepunkte für den Aktienmarkt.

Ölpreise gaben leicht nach – vor allem wegen eines überraschenden Anstiegs der US-Lagerbestände. Auch Gold verlor an Boden aufgrund der Hoffnung auf geopolitische Entspannung. Der Rückgang erfolgte trotz jüngst schwächerer US-Inflationsdaten, die eigentlich für ein günstigeres Zinsumfeld sprechen und somit Gold unterstützen sollten.

Zwar sorgt das US-Zinsniveau im Vergleich zu anderen Industrieländern weiterhin für Unterstützung beim US-Dollar – dennoch kommt im Greenback keine Dynamik auf. Die Diskussion um eine Schwächung des Dollar verliert indes an Schärfe. Ein Rückgang wäre wohl eher zyklisch als strukturell bedingt.

Unser APX verliert einen Punkt auf weiter optimistische 40 Punkte. Während Gold Punkte beisteuert, kosten Bonds und der Nikkei Punkte.

Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).