Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex verliert heute einen Punkt: italienische Anleihen notieren etwas leichter, aber dahinter steht eine lediglich marginale Bewegung. Die Börsen reagieren heute enttäuscht auf das überhastet wirkende Ende des Gipfeltreffens in Hanoi. Noch sitzt das Misstrauen zu tief - keiner der beiden Staatsoberhäupter will seinen wichtigsten Joker (Sanktionen bzw. Atomarsenal) aus der Hand geben. Insbesondere in Seoul gaben die Kurse daraufhin deutlich nach. Dort belasteten aber auch schwache Wirtschafsdaten. In Europa impulsarmes Geschäft. Die soeben (14:30 MEZ) veröffentlichten Daten zum US-Wirtschaftswachstum im 4. Quartal fielen mit +2,6% deutlich besser aus als erwartet (+2,2%) . Besonders beeindruckend ist, dass in diese Zeit der Shutdown fiel, der das Wachstum um 0,1% abgebremst hatte. Schwach zeigte sich der „Housing Sector“. Geschäftsaktivitäten, Exporte und Importe zogen an. Für Q1 2019 wird aktuell ein Wachstum von +1,3% erwartet. Der US-Dollar zeigt sich mit diesen Zahlen leicht befestigt. Im großen Bild enttäuschten heute erneut frische Konjunkturdaten aus Japan und China. Ernüchternd auch das Zwischenfazit von Robert Lighthizer zu den Handelsgesprächen. Ein Deal müsse zwingend signifikante strukturelle Veränderungen in Chinas Wirtschaftsmodell umfassen – das klingt nach sehr komplizierten Verhandlungen in der nächsten Runde. Immerhin ist aber die drohende Erhöhung der Strafzölle vorerst vom Tisch. Das derzeit optimistische Szenario im apano-Stimmungsindex spiegelt ausgeprägtes Anlegervertrauen. Dieses muss aber gefüttert werden mit guten Nachrichten. Bleiben dieses wie derzeit aus, könnten die unterstützenden Auftriebskräfte bald erlahmen und daraufhin die Börsen in moderaten Sinkflug übergehen. Das wird sicher keine dramatischen Ausmaße annehmen, aber es könnte opportun sein, antizyklisch und vorübergehend etwas defensiver zu werden.