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apano-Stimmungsindex

war es Bill Ackman? Unmittelbar, nachdem der in der Finanzszene einflussreiche Manager des Hedgefonds Pershing Square Capital in einem Tweet öffentlich bekanntgab, dass er seine Shortwetten auf 30jähige US-Treasuries geschlossen hätte - er also nicht mehr von weiter steigenden Zinsen ausgeht - begannen die Renditen der US-Staatsanleihen massiv zu sinken.

war es Bill Ackman? Unmittelbar, nachdem der in der Finanzszene einflussreiche Manager des Hedgefonds Pershing Square Capital in einem Tweet öffentlich bekanntgab, dass er seine Shortwetten auf 30jähige US-Treasuries geschlossen hätte - er also nicht mehr von weiter steigenden Zinsen ausgeht - begannen die Renditen der US-Staatsanleihen massiv zu sinken. Von einem kurz zuvor gesehenen Tageshoch von 5,02% sackten die Renditen der Ton angebenden Zehnjahrespapiere im Handelsverlauf bis auf 4,84% ab. Ackmans Begründung: zum einen die gestiegenen geopolitischen Risiken, die zu Fluchtbewegungen in US-Staatsanleihen führen könnten, zum andern seine Einschätzung, dass die US-Wirtschaft schlechter laufe, als es die Daten suggerierten.

Zeitgleich erholte sich der S&P 500 nach schwächerer Eröffnung dank der Technologiewerte, was wiederum den Aktien in Europa half, den Montag stabil zu beenden. Da heute früh die Renditen weiter rutschen – im Tief 4,80, aktuell 4,82% - präsentieren sich die US-Futures freundlich und auch in Europa starteten die Indizes auf höherem Niveau. Die Vorgaben aus Fernost waren positiv, obwohl die Konjunkturdaten nicht gut ausfielen: die Geschäftsaktivität in Japan ist im Oktober erstmals seit Dezember 2022 im Vergleich zum Vormonat gesunken. Der Index fiel von 52,1 im September auf 49,9. Insbesondere der Subindex der verarbeitenden Industrie zeigte sich mit 47,6 deutlich kontraktiv. Der Service-PMI blieb mit 51,1 expansiv. Freilich lag auch hier der Septemberwert mit 53,8 deutlich höher. Auch in Australien fiel der Einkaufsmanagerindex deutlich zurück und markierte mit 47,3 nach 51,1 im September ein 21-Monatstief (Manufacturing 48,0, Service 47,6). In Shanghai erholten sich die Kurse im 0,8% vom gestern erreichten Jahrestief. Hier haben angeblich staatseigene Fonds chinesische ETFs gekauft, um die Kurse zu stützen.

Der französische Einkaufsmanagerindex für den Oktober fiel mit 45,3 besser aus als mit 44,4 befürchtet. Der Septemberwert hatte 44,1 betragen. Der deutsche Einkaufsmanager-Sammelindex fiel hingegen mit 45,8 schwächer aus als mit 46,6 prognostiziert. Der Septemberwert war 46,4. Insbesondere der Service-Subindex enttäuschte mit 48,0. Erwartet war 50,0 nach 50,3 im September. Marginal aufgehellt hingegen die Manufacturing-Komponente mit 40,7 nach 39,6. Hier war 40,0 prognostiziert worden. Der ESX 50 gab nach den Zahlen aus Deutschland seinen kleinen Eröffnungsgewinn wieder ab. Inzwischen wurden die harmonisierten Oktober-Daten der Eurozone veröffentlicht: Composite 46,5 (e 47,4 nach 47,2 im September). Sowohl Service als auch verarbeitendes Gewerbe verschlechterten sich weiter und landeten unter den Schätzungen. Die gelassene Reaktion der Investoren erstaunt in Anbetracht des grottenschlechten Stimmungszustands der Einkaufsmanager. Wahrscheinlich werden Hoffnungen auf eine „milde“ EZB geweckt, was auch die festen Bondkurse reflektieren. Heute Nachmittag relevant wird der Oktober-Einkaufsmanagerindex für die USA und dann nach Börsenschluss das Zahlenwerk von Microsoft und Alphabet.

Bloomberg veröffentlichte heute früh einen Vergleichschart der implizierten Volatilität von US-Staatanleihen (MOVE Index) und S&P 500 (VIX). Aus dem Schaubild ist ersichtlich, dass derzeit Nervosität und Unberechenbarkeit bei den Anleihen viel ausgeprägter ist als bei Aktien. Hektik bei dem sicheren Hafen „US-Treasuries“ wiederum bedeutet jedoch erhöhtes Risiko für Investoren.

Chinas Außenminister Wang reist diese Woche zu Gesprächen mit US-Außenminister Blinken nach Washington. Manche Beobachter meinen, dies könne ein Hinweis darauf sein, dass eventuell zeitnah auch ein Gipfeltreffen der Präsidenten Biden und Xi Jinping anstehen könnte.

Der APX gewinnt einen Punkt wegen der sich beruhigenden DAX-Volatilität.