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apano-Stimmungsindex

Bei dünner Nachrichtenlage starteten die europäischen Börsen verhalten.

Bei dünner Nachrichtenlage starteten die europäischen Börsen verhalten. In den USA setzten die Technologiewerte ihre Erholung am Mittwoch zunächst fort. Nachbörslich reagierter der Handel jedoch negativ auf den Jahresausblick des Speicherchipherstellers Micron, der nur im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Ansonsten hatte Micron mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen klar übertroffen. Dementsprechend ging es auch in Asien überwiegend abwärts, wo die Technologiewerte ebenfalls unter Druck gerieten. Positiv wurde dort der Anstieg der Industriegewinne in China gewertet, der sich allerdings verlangsamt hat. Mehr Sorgen bereitet den Marktteilnehmern der erneute Anstieg der Renditen, der sich bis zur Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am morgigen Freitag fortsetzen könnte.

Die Stärke des Dollars in Verbindung mit steigenden Renditen hat die asiatischen Währungen auf den schwächsten Stand seit mehr als 19 Monaten gedrückt. Der Dollar kletterte gestern auf den höchsten Stand seit November, nachdem Spekulationen aufkamen, dass die US-Notenbank mit anderen Zentralbanken brechen und die Zinsen hoch halten könnte. Im Gegensatz dazu stabilisierte sich der Yen, nachdem er am Mittwoch auf den niedrigsten Stand seit 1986 gefallen war, was neue Spekulationen über eine Intervention der Regierung zur Stützung der Währung auslöste. Es sieht jedoch so aus, als würde die Talfahrt des Yen erst enden, wenn die US-Notenbank ihre Politik des "Höher für länger" aufgibt. Der Markt ist verunsichert, da die Volatilität des Yen stark zugenommen hat. Optionen zeigen, dass Investoren eine höhere Prämie verlangen, um sich gegen plötzliche Bewegungen abzusichern, und Wetten auf einen fallenden Yen häufen sich.

An der US-Börse wurden die Kursgewinne erneut von einigen wenigen Aktien getragen. Nur 35 Prozent des S&P 500 schlossen im Plus. Auffallend ist die geringe Schwankungsbreite des Marktes trotz heftiger Bewegungen bei Einzelwerten - z.B. Fedex plus 15,5 Prozent. Die realisierte 10-Tages-Volatilität des S&P 500 lag bei nur sechs. Amazon legte um zwei Prozent zu und gehört nach Marktkapitalisierung nun ebenfalls zum Zwei-Billionen-Dollar-Club. Interessant ist, dass die von Goldman Sachs in einem eigenen Index zusammengefassten unprofitablen Technologiewerte, die in der Regel negativ auf steigende Zinsen reagieren, gestern um zwei Prozent zulegten.

Die US-Notenbank hat die Ergebnisse ihres jährlichen Bankenstresstests veröffentlicht. Diese zeigten, dass die größten US-Kreditinstitute über genügend Kapital verfügen, um einer wirtschaftlichen Katastrophe standzuhalten. Allerdings stellte die Fed fest, dass die Risiken in den Bankbilanzen zunehmen. Darüber hinaus gibt es weitere Anzeichen für eine Aufhellung der Aussichten der größten US-Banken. Die Gewinne der Jefferies Financial Group stiegen, da die Erträge aus dem Investmentbanking sprunghaft anstiegen und sich das Emissionsgeschäft mehr als verdoppelte.

Ein moderater Anstieg der Absicherungskosten gegen Aktienkursrückgänge, steigende Zinsen bei Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie und die nachlassende Kursdynamik europäischer Aktien kosteten den apano-Börsenstimmungs-Indikator APX sechs Punkte auf neutrale 16 Punkte.