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apano-Stimmungsindex

Die Verbraucherpreise stiegen im Mai im Euroraum um 2,6%, in der Kernrate um 2,9%.

Die Verbraucherpreise stiegen im Mai im Euroraum um 2,6%, in der Kernrate um 2,9%. Das war zwar leicht oberhalb der Prognosen, jedoch nicht so sehr, dass es die Erwartungshaltung der Investoren beeinflusst hätte: ein 0,25%-Zinssenkungsschritt der EZB in dieser Woche gilt weiterhin als ausgemacht. Insofern reagierten Europas Börsen am Freitag kaum. In den USA fiel die Kernrate des PCE-Preisindex im April ungefähr so aus wie im Vormonat, was ebenfalls in etwa den Schätzungen entsprach. Trotzdem ist auch hier die Kernrate mit unverändert 2,8% ebenso wie im Euroraum eigentlich weiterhin zu hoch. Jedoch zerstreuten die Werte Befürchtungen auf eine noch restriktivere Fed, zumal die US-Verbraucher ihre Ausgaben stärker drosselten als erwartet. An den US-Börsen gab es gegen Handelsschluss eine scharfe Gegenbewegung – nicht untypisch für den Monatsultimo. Nach über weite Strecken lustlosem Verlauf, gedrückt insbesondere durch schwache Techwerte, kam es in der letzten Stunde zu einer abrupten breiten Rallye, in der die großen US-Indizes um fast 2% zum Tagestief von 18:30h MEZ und um 1,5% zum Xetraschluss zulegten. Im Tagesergebnis - also US-Börsenschluss Donnerstag zu Freitag - ergibt sich ein anderes Bild: während der Dow Jones 1,5% gewann und der S&P 1%, schloss der Nasdaq 100 lediglich nahezu unverändert. Die Bank of America spricht bereits von einem beginnenden „Pain Trade“: einer Überperformance von Value ggü. Growth. Deshalb „schmerzhaft“, weil die meisten Investoren in Growth übergewichtet und in Value unterinvestiert oder sogar netto-short wären. Zudem würde eine solche Entwicklung auch Indextrackern nur wenig Freude bereiten, weil eine solche Umtauschrunde im Ergebnis neutral wäre. Wer das ähnlich sieht, aber Techs nicht den Rücken kehren will, für den könnte S&P Equal Weight eine gute Option sein. Wir halten einen entsprechenden ETF recht hoch gewichtet im Portfolio. Es wird nun spannend, ob außer Ultimobewegungen mehr hinter der Last Minute - Rallye steckt. Unterstützung lieferte der Anleihemarkt, die Renditen der 10y Regierungstitel rentieren aktuell mit 4,48% zehn Basispunkte unter ihrem Hoch der Vorwoche.

In Fernost reagierte Indien mit deutlichen Aufschlägen auf die wahrscheinliche Wiederwahl von Premier Modi. So legte das Schwergewicht Reliance um 4% zu. Der Hang Seng Tech Index gewann heute früh 2,5%, in Japan ging es um ca. 1% aufwärts. Sydney tendiert 0,8% höher. Ruhiger war die Entwicklung in China.

Europa startet beflügelt von den Vorgaben und vom fresh money – Effekt des Monatsbeginns ebenfalls freundlich. Zwar hat sich seit Freitagmorgen der STXE 600 nun wieder hochgehievt, so dass wir aus charttechnischer Sicht im Tagesverlauf wohl moderat aufstocken „müssen“. Dennoch bleiben wir skeptisch. So hat z.B. China heute früh der EU mit scharfen Gegenmaßahmen gedroht, sollte Brüssel die andiskutierten Schutzzölle gegen aus China importierte Elektroautos erheben. Zudem wurde der Industrie-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone wieder ein wenig abgesenkt. Ganz kurzfristig könnte auch der wegen norwegischer Lieferprobleme um 7% haussierende Gas Futures Preis (Dutch) belasten. Die meisten Sektoren des STXE 600 zeigen sich heute früh freundlich, schwächer performen Basisrohstoffe und Gesundheit – hier belastet ein US-Gerichtsurteil GSK (-9,2%).

Die OPEC + - Sitzung zog keine großen Reaktion bei den Ölpreisen nach sich. Vorerst bleibt es bei den beschlossenen Produktionskürzungen, die zusätzlichen freiwilligen Förderkürzungen sollen aber schrittweise aufgehoben werden.

APX: S&P 500 +3, Nikkei +2, STXE 600 +2, Shanghai Composite -1. Wie beim STXE 600 hat sich auch der Chart des S&P 500 wieder aufgehellt. Auch hier „müssen“ wir deshalb heute moderat aufstocken, sollte sich bis Xetraschluss das Bild nicht erneut eintrüben.