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apano-Stimmungsindex

Nach Handelsschluss in Europa legten die US-Börsen zu.

Nach Handelsschluss in Europa legten die US-Börsen zu. Der S&P 500 beendete den Tag marginal unter seinem Allzeithoch vom 28. März. Gefragt waren u.a. Schwergewichte wie JPMorgan und Tesla, Halbleiterwerte und Biotechs. Plug Power erlebte eine Sonderrallye, nachdem das US-Energieministerium eine 1,6 Mrd USD Kreditgarantie für bis zu 6 neue Wasserstofffazilitäten erteilte. Zudem haussierten erneut einige Meme-Aktien wie GameStop und AMC Entertainment. Vor Börsenbeginn hatte der Produzentenpreisindex (PPI) kurzfristig etwas Nervosität ausgelöst. Denn mit +0,5% lag der Anstieg im April mit +0,5% weit über den Erwartungen (+0,2%). Freilich wurde zugleich der März von +0,2 auf -0,1% revidiert. Somit fiel das Ergebnis im Zweimonatszeitraum „inline“ aus. Jerome Powell betonte am Nachmittag, das die Zinsen länger auf dem aktuellen Niveau gehalten werden müssen. Da ohnehin niemand mehr von einer Zinssenkung im Juni ausgeht, beunruhigte das nicht. Eher wurde positiv aufgenommen, dass diese Aussage ja auch gegen eine Zinserhöhung spricht, die einige Marktteilnehmer befürchten. Die wichtigste Zahl der Woche steht heute Nachmittag mit den Verbraucherpreisen an. Sollten diese im Rahmen der Erwartungen oder gar besser ausfallen, gilt ein Überspringen des S&P-Allzeithochs von 5265 im Handelsverlauf als ausgemacht. Das könnte dann wie gerade beim STXE 600 gesehen in den nächsten Tagen eine kleine neue Rallye von 2-3% auslösen. Auf der Gegenseite würden schockierende Zahlen die Gefahr eines Doppeltops in sich bergen. Alles andere als eine deutliche Marktbewegung im heutigen US-Handel wäre deshalb für mich eine Überraschung.

In Fernost war heute früh nur wenig Dynamik erkennbar. Südkorea und Hongkong blieben wegen Buddhas Geburtstag geschlossen. In Australien ging es leicht aufwärts, was mit dem neuen Haushaltsentwurf zusammen hängen könnte, der umfangreiche neue Staatsausgaben vorsieht. Chinas Indizes neigten zur Schwäche, insbesondere verloren Titel aus Branchen, die von den neuen US-Zöllen betroffen sind. Der Shanghai Composite Index verlor 0,8%. Marginal fester hingegen der Nikkei, hier stimulierten die Ergebnisse von Sony und Sumitomo Mitsui Trust. Die Kurse der beiden Firmen legten über 8% zu. Tencent hatte gestern solide Zahlen vorgelegt, Alibaba hingegen die Erwartungen weit verfehlt, die Aktie verlor im US-Handel 6%.

In Europa waren gestern die Titel von Nokia und Ericsson stark gefragt. Ein Thema bei dem gestrigen Treffen von Olaf Scholz mit den Ministerpräsidenten der nordischen Staaten war der Ausbau der Telekommunikationsnetze. Es sei wichtig, dass die 5G und später auch 6G Technologie bald Standard in Europa sei, wobei der Sicherheit der Netze (u.a. vor Hackerangriffen) überragende Bedeutung zukomme. Diese könnten die nordischen Anbieter gewährleisten. Auch heute performt der Telekommunikationssektor wieder gut, wobei Vodafone immer noch von seinem gestern vorgelegten Report profitiert. Morgen berichtet das Schwergewicht Deutsche Telekom. Aber auch in der Breite setzt der STXE 600 seine Rekordfahrt fort. Neben Telefondiensten sind auch die Versorger erneut gefragt. RWE und E.ON legen dank besser als erwartet ausgefallener Reports zu. Zudem ist der HealthCare Sektor gesucht, hier stimuliert das Quartalsergebnis von Merck. Positiv wird hier zudem registriert, dass es in Deutschland bei der chemisch-pharmazeutischen Industrie bei Produktion und Umsatz wieder aufwärts geht: der VCI erwartet nun für 2024 ein Produktionsplus von 3,5%, bislang war der Verband von Stagnation ausgegangen. Stärkster Sektor mit +1,1% sind die Basisrohstoffe dank steigender Metallpreise. Gegen den Trend schwach zeigen sich die Luxusgüterhersteller, hier belastet der Bekleidungskonzern Burberry mit einem 40% Gewinneinbruch und schwammigem Ausblick. Der niederländische Notenbankchef Klaas Knot sieht gute Chancen auf eine EZB-Zinssenkung im Juni, will aber kein Bekenntnis darüber hinaus geben.