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apano-Stimmungsindex

Die europäischen Aktienmärkte starten positiv in den Tag.

Die europäischen Aktienmärkte starten positiv in den Tag. Zum Auftakt profitiert der Markt von den besseren Vorgaben der Wall Street. Dort hat der Nasdaq-100 vorerst seine Negativserie beendet, nachdem sich Nvidia nach dem heftigen Kursrutsch der Vortage kräftig erholt hatte.

Wenn es darum geht, wohin sich die Politik der Zentralbanken entwickelt, hatten die Anleger in den vergangenen 24 Stunden weltweit eine Menge zu verdauen. Vertreter der us-amerikanischem Federal Reserve wollen mehr Belege für eine Abkühlung der Inflation, bevor sie die Zinssätze senken, blieben aber im Durchschnitt zuversichtlich. In der Zwischenzeit wetten die Händler auf den US-Derivatemärkten auf Zinssenkungen der Fed in den nächsten neun Monaten im Umfang von satten 3 Prozentpunkten. In Europa sind die Erwartungen der Anleger, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze in diesem Jahr noch zweimal senken und sie bis 2025 auf 2,25 % senken wird, laut EZB-Ratsmitglied Olli Rehn angemessen. In Australien sind die Dinge anders gelagert. Da sich die Inflation im Mai den dritten Monat in Folge schneller als erwartet beschleunigte, stieg der australische Dollar an, während Händler darauf wetteten, dass die Reserve Bank die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung wieder anheben wird.

Die Spitzenpolitiker der drei größten französischen Parteien haben gestern in ihrer ersten Fernsehdebatte über Themen wie Renten, Steuern und Einwanderung gestritten und versucht, die Wähler davon zu überzeugen, dass man ihnen die Führung der zweitgrößten europäischen Volkswirtschaft zutrauen kann. Die Kreditausfallversicherungsprämien für europäische Unternehmensanleihen stagnierten. Der Risikoaufschlag französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen stieg auf den höchsten Stand seit den französischen Parlamentswahlen 2017. Anders als 2017 gab es jedoch keine Ansteckungseffekte auf südeuropäische Anleihen. Die Renditeaufschläge beispielsweise italienischer Staatsanleihen zeigen sich von den jüngsten Ereignissen in Frankreich nahezu unbeeindruckt.

In Asien setzt der japanische Nikkei-225-Index seinen Aufwärtstrend fort und war dort klarer Spitzenreiter. Rückenwind erhält er weiterhin vom Yen, der im Bereich eines 34-Jahres-Tiefs gedrückt bleibt. Der Dollar notiert bei knapp 160 Yen, Spekulationen über eine mögliche Intervention Japans zugunsten des Yen halten an, stützen den Yen aber kaum. In Sydney belasten dagegen die ungünstigen Inflationsdaten den Aktienmarkt.

An den chinesischen Börsen kam es zu einer deutlichen Erholung. Es gibt einen Silberstreif am Horizont für Chinas Wachstumsstory. Eine Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen zeigt, dass sich die Aussichten für Chinas Exporte verbessern, was das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stützen wird, selbst wenn sich die Verbraucherausgaben verlangsamen. Alle Augen richten sich nun auf das Treffen der chinesischen Staats- und Regierungschefs im Juli, bei dem Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums beschlossen werden könnten.

In der gesamten Region Asien waren Aktien aus dem Technologiesektor im Schlepptau ihrer US-Pendants gefragt.

Die Haltung der US-Notenbank, den Zinsen länger oben zu halten, treibt die Währungsanleger dazu, ihre zinsbullische Positionierung für den US-Dollar in seltene Extreme zu treiben. Die Indizes der Citigroup, die die Positionierung aktiver Devisenhändler abbilden, zeigen, dass der Dollar-Optimismus auf den höchsten Stand seit dem Rekordwert im vergangenen August gestiegen ist. Das steht im Gegensatz zu den Positionierungen an den Zinsderivatemärkten.

Ein moderater Rückgang bei Schwellenländeranleihen kostet dem apano-Stimmungsindex einen Punkt, während europäische Börsen zwei Punkte spendieren, woraus sich netto ein Anstieg um einen Punkt auf weiterhin zuversichtliche 22 Punkte ergibt.