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apano-Stimmungsindex

Die US-Verbraucherpreise blieben im Mai unverändert, die Kernrate stieg um 0,2%.

Die US-Verbraucherpreise blieben im Mai unverändert, die Kernrate stieg um 0,2%. Damit fiel der CPI um jeweils 0,1% niedriger aus als erwartet, was postwendend zu einer Erleichterungsrallye an den globalen Börsen führte. Positiv zu vermerken ist zudem, dass die US-Realeinkommen im Mai um 0,4% gestiegen sind. Der US-Kursaufschwung war besonders ausgeprägt beim Nasdaq, den kleineren Werten im Russell 200 und bei zinssensiblen Sektoren wie Real Estate. Freilich kühlte die Euphorie merklich ab, als Jerome Powell auf der PK der US-Notenbank bekanntgab, dass sich die Erwartungshaltung innerhalb des Fed-Direktoriums geändert hat. Der „Dot Plot“ zeigt, dass die Fed-Gouverneure nunmehr lediglich einen einzigen 0,25%-Zinssenkungsschritt in 2024 erwarten. In dieser Meinung sind – das betonte Powell ausdrücklich - die gestrigen guten CPI-Zahlen bereits enthalten. Die damit wieder ausgebremste Zinshoffnung drückt heute früh auf die Kurse in Fernost und Europa. Der Nasdaq-Future hingegen steigt weiter: hier stimuliert, dass mit Broadcom - einer der Top 10 Gobal Titans - ein weiterer Chip- und Softwareriese gestern Abend nicht nur glänzende Zahlen vorlegte, sondern wie zuvor Nvidia ebenfalls einen 1:10 Aktiensplit ankündigte.

Bei der Aufschlüsselung der Preisentwicklung im Mai fällt der Bereich „Wohnen“ mit +0,4% negativ auf, den stärksten positiven Beitrag steuerten die um 3,6% gefallenen Gaspreise bei. Während unmittelbar nach dem CPI-Report die Erwartung bezüglich einer ersten Zinssenkung im September von 50 auf fast 70% hochschnellte, fiel sie nach der Powell-Rede wieder auf 60% zurück. Der gleiche Verlauf war bei den 10y US-Staatsanleihen zu erkennen: zunächst sackte die Rendite von 4,4 auf 4,27% ab, stieg dann aber wieder auf 4,30%. Aktuell 4,322%.

Gestern verkündete Brüssel, dass ab 4. Juli die Zölle auf chinesische EV-Importe wegen verbotener Subventionen massiv erhöht werden. Zusätzlich zu den üblichen 10% auf Einfuhren aus Nicht-EU Ländern werden diese um 18-38% weiter erhöht. Die Anhebung ist individuell: Hersteller wie BYD, die mit der EU kooperiert haben, sollen „lediglich“ 18% zusätzlich auferlegt bekommen, am anderen Ende steht der MG-Produzent SAIC, bei dem die Gesamtzölle dann 48% betragen sollen. Freilich gibt es noch Widerspruchsmöglichkeiten/Nachbesserungsmöglichkeiten für die Firmen und auch China hat bereits protestiert, so dass sich die Einführung noch etwas verschieben könnte. Ungefähr 20% der 2023 in der EU verkauften EVs kamen aus China. Für 2024 wird erwartet, dass der Anteil auf 25% ansteigt. China hat bereits gedroht, zu prüfen, ob es seinerseits u.a. Likörhersteller, landwirtschaftliche Güter und hoch motorisierte PKWs aus der Eurozone mit höheren Zöllen belegt.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat gestern ihre neueste Langzeitprognose bis 2030 vorgelegt. Sie erwartet einen weiteren Anstieg des Verbrauchs auf dann täglich 105,4 Millionen Barrel. Das sind etwa 3 Mio mehr als aktuell. Dennoch glaubt sie, dass die Preise perspektivisch deutlich sinken, weil zum einen wegen des Ausbaus der alternativen Energien die Nachfragekurve flacher ansteigt und zum andern gleichzeitig die Ölproduzenten ihre Förderung auf fast 114 Mio Barrel pro Tag ausweiten würden. Das würde zu einem rekordhohen Überschuss und übervollen Lägern führen. Die Ölpreise reagierten kaum, weil sich kurzfristig wenig an dem ausbalancierten Gleichgewicht ändern wird.

Der STXE 600 gibt aktuell 0,55% nach. Technologie und Gesundheit tendieren stabil, aber insbesondere der Branchenindex Automobile verliert 2%. Wir hatten im apano Global Systematik den ESX 50 zu Wochenbeginn reduziert, um wegen den anstehenden Neuwahlen in Frankreich und dem sich anbahnenden Zollstreit kritischen Sektoren / Titeln ein wenig aus dem Weg zu gehen. Dagegen haben wir Einzelsektoren wie Technologie und Industrials gekauft.

Im APX gewinnen ital. Staatsanleihen 2 Punkte. Nikkei -2. STXE 600 -2.