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Nach einem richtungslosem Handel aufgrund der am Mittwoch feiertagesbedingt geschlossenen US-Börsen, haben am Donnerstag europäische Papiere mit leichten Aufschlägen eröffnet.

Nach einem richtungslosem Handel aufgrund der am Mittwoch feiertagesbedingt geschlossenen US-Börsen, haben am Donnerstag europäische Papiere mit leichten Aufschlägen eröffnet. Von einer vollkommenen Normalisierung nach dem Frankreich-Schock kann noch keine Rede sein. So sind die Prämien für die Versicherungen gegen Zahlungsausfällen europäischer Unternehmensanleihen und Kursrückgänge des DAX zwar weiter gesunken, aber noch nicht auf das Niveau von vor der Europawahl zurückgekehrt. Der Renditeaufschlag französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen stagniert. Während zehnjährige französische OATs mit 3,2 Prozent rentierten, lag die Bundesanleihenrendite nur bei 2,4 Prozent.

Die Diskrepanz zwischen Frankreich und den Rest Europas schlug sich auch am Aktienmarkt nieder. Der Pariser CAC 40 verlor am Mittwoch 0,8 Prozent und liegt damit seit Monatsbeginn 5,3 Prozent im Minus. Der europäische Stoxx 600 fiel um 0,2 Prozent und der deutsche Dax um 0,4 Prozent. Die Unternehmen des CAC 40 erzielen rund 20 Prozent ihres Umsatzes in Frankreich. Von den Kursverlusten sind in Frankreich in erster Linie die Branchen Banken, Infrastruktur, Versorgungsunternehmen und Verteidigung betroffen, die von einer Änderung des politischen Kurses durch Marie Le Pen betroffen sein könnten.

In Großbritannien hatte die Inflation gestern zum ersten Mal seit drei Jahren das 2-Prozent-Ziel erreicht, was Premierminister Rishi Sunak in seinem Bemühen um eine Wende im Wahlkampf Auftrieb gibt. Die Zahlen des Office for National Statistics für die Verbraucherpreisinflation im Mai entsprachen den Prognosen der von Reuters befragten Ökonomen und lagen unter der April-Rate von 2,3 Prozent. Dennoch wird für den heutigen Donnerstag allgemein erwartet, dass die Bank of England ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 5,25 Prozent belässt und erst im August die Zinsen senken wird.

Unterdessen hat die Schweizerische Nationalbank heute ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent gesenkt, nachdem sie bereits im März eine überraschende Senkung vorgenommen hatte. Die SNB war die erste große westliche Zentralbank, die damit begann, den Zinserhöhungszyklus umzukehren, der mit dem Anstieg der weltweiten Inflation in den Jahren 2021 und 2022 einherging. Die norwegische Zentralbank Norges Bank beließ hingegen heute die Zinssätze auf einem 16-Jahres-Hoch von 4,5 Prozent und erklärte, dass eine erste Zinssenkung nicht vor 2025 erwartet werde.

Auch in Asien fehlten die Vorgaben aus den USA. Die Zinsentscheidung der chinesischen Notenbank ändert nichts daran. Sie hat wie erwartet ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert gelassen. Aufmerksamkeit erhielten in Schanghai Pläne die chinesische Technologiebörse Star Market zu reformieren. Ziel sei es, die Qualität der dort gelisteten Unternehmen zu heben. Zudem gab es Spekulationen über Maßnahmen der chinesischen Behörden, um mehr Investitionen von Anlegern vom Festland an den Hongkonger Aktienmarkt zu fördern. Trotz der durchwachsenen Entwicklung am Donnerstag notiert der MSCI-Index für asiatische und pazifische Aktien nahe dem höchsten Stand seit März 2022.

US-Staatsanleihen, repräsentiert durch den Bloomberg-US-Treasury-Total-Return-Index stehen hingegen kurz bevor, ihre Verluste aus dem bisherigen Jahresverlauf aufzuholen. Gold auf US-Dollarbasis legt zu, während es aus der Euro-Perspektive stagniert.

Der APX stellte sich auf zuversichtliche 19 ein, etwas leichtere spanische Staatsanleihen kosteten dem Index einen Punkt.