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apano-Stimmungsindex

Das charttechnische Bild der beiden wichtigsten Börsenindizes hat sich in dieser Woche deutlich verschlechtert: S&P 500 und STXE 600 stehen mittlerweile unter ihren 20 Tage Durchschnitten, was bedeutet, dass sich Ermüdungserscheinungen manifestieren.

Das charttechnische Bild der beiden wichtigsten Börsenindizes hat sich in dieser Woche deutlich verschlechtert: S&P 500 und STXE 600 stehen mittlerweile unter ihren 20 Tage Durchschnitten, was bedeutet, dass sich Ermüdungserscheinungen manifestieren. Sie folgen damit dem Nikkei 225, der bereits Anfang April dieses Schwächemerkmal aufwies und seitdem kraftlos wirkt. Aber immerhin: heute hat dieser exakt am ebenfalls relevanten 100 Tage Durchschnitt gedreht und gegen die globale Tendenz fester geschlossen. Irgendwo dort, also ca. 3% unter den aktuellen Levels, sind auch bei den o.g. Indizes tragfähige Böden erkennbar. Das dürfte das derzeitige Kursrisiko sein, welches dann im Juni auftreten könnte, falls heute Nachmittag der US PCE Index schlechter ausfällt als prognostiziert. Wichtig werden gleich auch die anstehenden Mai-Inflationsdaten in der Eurozone. Erwartet wird +2,5% bzw. +2,7% für die Kernrate. Eine Bestätigung dieser Zahlen könnte Befürchtungen stärken, dass die EZB zunächst nur eine einzige Zinssenkung im Juni vornimmt und dann erst mal wieder die Stopptaste drückt.

Natürlich dürften besser als erwartet ausfallende Preisdaten heute das Gegenteil bewirken und eine Erholungsrallye auslösen, die dann wohl auch den Monatsanfang beflügeln könnte. Dennoch scheint dies dann vielleicht eher eine gute Verkaufsgelegenheit zu sein. Denn mit Salesforce und Dell habe zwei wichtige US-Techfirmen erste Schwächesignale gesendet. Zudem nehmen die geopolitischen Spannungen mit Russland und auch die Tendenz zum Aufbau neuer Zollschranken und Exportrestriktionen zwischen USA/EU und China wieder zu. Außerdem fehlt es an Kurs treibenden Stories und deshalb an Fantasie. Ein wichtiger Input dürfte zudem von der OPEC+ Tagung am Wochenende kommen, weil das Ergebnis daraus die globalen Energiepreise beeinflussen wird. Eine restriktive Förderentscheidung ist wahrscheinlich, denn zum einen bauen sich in den USA die Lagervorräte weiter auf, zum andern signalisiert Chinas enttäuschende Fabrikaktivität - diese ist anders als prognostiziert wie vorhin gemeldet im Mai gefallen - einen geringeren Bedarf.

Mit dem Reißen von jeweils zwei Stoppmarken dies- und jenseits des Atlantik haben wir den Netto-Investitionsgrad in den letzten drei Tagen massiv abgesenkt. Das genügt aber vorerst, wir werden nur dann heute noch defensiver, falls es von der US-Preisfront schlechte Nachrichten gibt.

Die Börsen im Asien-Pazifikraum tendierten heute uneinheitlich. Während Japans Indizes sowie der australische S&P/ASX 200 kletterten, gaben China und Hongkong nach. Europa beginnt abwartend. Der Handelstag startet erst „richtig“ um 14:30h mit den PCE-Daten aus den USA. Wichtig werden zeitgleich dann aber auch die Daten zu den Einnahmen und Ausgaben der US-Verbraucher. Zudem wird sich nach den Zahlen FED-Mitglied Ralph Bostic äußern.

Der APX gewinnt 2 Punkte wegen des zuletzt schwächeren Goldpreises (Risk off Indikator) und verliert 4 Punkte wegen des schwächeren Kupferpreises (Risk on Indikator). EM-Staatsanleihen -1 Punkt. S&P 500 -3. DAX -2. STXE 600 -2.