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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex kühlt in hohem Tempo weiter ab: waren am Freitagabend die Investoren noch optimistisch, sind sie inzwischen nur noch neutral. Seit gestern kalkulieren offenbar nun auch die US-Investoren ein Scheitern der Handelsgespräche ernsthaft mit ein. Die angedrohten neuen Zölle würden insbesondere die US-Verbraucher betreffen. In der ersten Runde waren Konsumgüter chinesischer Herkunft ja noch weitgehend verschont geblieben. Nach einer Berechnung würde das Inkrafttreten aller Zölle die amerikanische Durchschnittsfamilie mit 767 US$/Jahr belasten. Denn die Zölle würden in Gestalt von Preiserhöhungen an die Endabnehmer weiter gegeben. Das Rechenergebnis ist kein Grund zur Panik, es würde die Wirtschaft der USA um lediglich ca. 0,5% abschwächen, aber immerhin. Für China sähe es viel dramatischer aus: hier rechnet der IWF bei Vollimplementierung der Zölle mit einr Auswirkung von -1,5% auf das Wachstum. Die chinesische April-Handelsbilanz überraschte: entgegen der Prognosen sank der Export (-2,4%) und stieg der Import (+4%). Das ist ein Hinweis, dass die globale Wachstumsabkühlung China belastet – nicht umgekehrt. Die schwachen Exporte sind auch ein Indiz, dass die Weltwirtschaft noch nicht wieder anzieht. Auch die steigenden Importe sind keine Garantieaussage für eine sich bessernde chinesische Wirtschaft: Ursachen können die gestiegenen Öl- und Eisenerzpreise sein, aber auch aus dem März heraus verzögerte Importe, denn seit 1. April ist auf Importgüter die Mehrwertsteuer gesunken. Unsere Fonds sind inzwischen ausreichend abgesichert. Das prozentuale Absturzpotenzial im Fall eines Scheiterns ist viel größer als das Gewinnpotenzial im Fall eines Deals. Das ist zu berücksichtigen. Dennoch wäre ein Vollausstieg eine „Wette“ und kommt derzeit nicht in Frage. So geht z.B. JPMorgan Chef Jamie Dimon zu 80% von einer Einigung im Handelsstreit aus.