apano-Stimmungsindex

Wer gestern einen Tag Auszeit genommen hätte, würde gar nichts gemerkt haben, denn heute früh stehen die wichtigsten Indizes fast punktgenau da, wo sie vor 24 Stunden waren. Dabei war in dieser Zeit eine heftige Welle durch die Börsensäle gefegt. Wie so oft gelang es dem US-Markt – quasi direkt nach Xetra-Schluss – die globale Bärenattacke erfolgreich abzuwehren. Auslöser der Erholung: eine Mitteilung des US-Präsidenten, dass Xi Jinping ihm schriftlich mitgeteilt habe, dass er an einer Lösung des Handelsstreits interessiert wäre. Aha, das ist ja etwas ganz Neues. Der Shanghai Composite Index heute +3%, trotz der seit Mitternacht geltenden Zollanhebung. Dahinter stehen aller Voraussicht nach von China gestützte Fonds, die mit gezielten Käufen gegen Börsenschluss den Markt antrieben – wie bereits am Montag. Vom Stand der Handelsgespräche sickert nichts nach außen. Frankreich meldet für März einen Rückgang in der Produktion, aber die Zahlen zur deutschen Handels- und Leistungsbilanz waren ordentlich. Die USA haben einen nordkoreanischen Frachter aufgebracht, das dürfte die Stimmung zwischen USA und NK weiter abkühlen lassen. Sollte der Markt heute vor dem offiziellen Ende der Handelsgespräche ohne relevante News noch kräftig draufsatteln, werden wir Kleinigkeiten verkaufen. Sollte er hingegen im Tagesverlauf wieder wegknicken, werden wir unsere Absicherungen lockern – also eine antizyklische Taktik heute. Fakt ist: niemand weiß, wie das Treffen heute enden wird. Es gibt lediglich herum gereichte Wahrscheinlichkeiten, diese zeigen eine Mehrheit für diejenigen, die an einen Deal glauben. Ob es aber der große Wurf oder nur ein partieller Konsens wird? Entscheidend wird kurzfristig, wie es mit der geplanten nächsten Zollrunde – die quasi den gesamten chinesischen Warenverkehr betreffen würde – weiter geht.