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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex nimmt heute eine weitere Stufe nach unten. Einerseits verliert er durch den S&P 500, viel stärker aber wiegt der Nikkei 225, der als erster der großen Indizes nun sogar Negativpunkte zum Stimmungsbild beisteuert. Der jetzt erreichte Level ist Risiko relevant – der Punktestand empfiehlt, Risiko (weiter) abzubauen. Das haben wir heute früh in beiden Fonds umgesetzt, da sich dieser nüchtern-systematisch ermittelte Wert mit unserer Interpretation der Lage zu 100 Prozent deckt. Die Börsen zeigen sich zwar trotz des Auseinandergehens ohne Deal zur Stunde noch relativ robust, jedoch hat das wohl einen eher trotzigen Charakter. Am Donnerstag und am Freitag hat der US-Markt eine Schwächeanfall komplett abgeschüttelt und positiv geschlossen, das veranlasst viele Investoren offenbar dazu, relaxt zu bleiben. Auch wir wollen keine Panik schüren, aber nun steht statt fast komplett eingepreister Lösung des Handelsstreits eine Eskalation im Raum. Die jüngsten Konjunkturmeldungen bleiben verhalten – die Auftragseingänge mau. Jüngstes Beispiel die eben herein gekommenen Zahlen der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Noch ist zwar ein hoher Auftragsbestand abzuarbeiten, das schafft einen Puffer, aber sowohl Produktion als auch Neuaufträge sehen düster aus. Der Shanghai Composite Index verlor „nur“ 1,2%, das dürfte aber erneut an politisch gesteuerten Stützungskäufen liegen. Zudem ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Zollerhöhungen nicht zu Lasten der chinesischen Unternehmen geht, sondern über Preiserhöhungen an den US-Importeur bzw. an den Endverbraucher weiter gegeben wird. Ein neuer zeitnaher Termin für weitere Gespräche wäre positiv zu bewerten, ein konkretes Ausrufen der nächsten Zollrunde durch Trump oder China hingegen dürfte deutlich belasten.