Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Gestern atmeten die Marktteilnehmer auf, weil die US-Sanktionen für Huawei um 90 Tage verschoben wurden. Dies macht sich im apano-Stimmungsindex durch einen Rückgang der Volatilität bemerkbar, was zwei Punkte bringt. Über Nacht gerieten fünf weitere chinesische Firmen in den Fokus der US-Regierung. Es handelt sich dabei um Unternehmen wie Hikvision und Dahua, die wahrscheinlich ebenfalls vom Zugang zu US-Komponenten und -Software abgeschnitten werden. Diese Firmen stellen hochwertige Überwachungskameras her, die Dank künstlicher Intelligenz ausgefeilte Gesichtserkennung beherrschen. Es wird ihnen vorgeworfen, damit Peking zu unterstützen, die Volksgruppe der Uiguren zu unterdrücken. Beide Unternehmen sind Komponenten des MSCI Asia Pacific Index. Nach einer ersten Schrecksekunde reagieren die Börsen bislang jedoch nur minimal. Was Huawei betrifft, lagen die Sanktionspläne laut einem Bloomberg Bericht schon monatelang in der Schublade, hätten nichts zu tun mit dem derzeitigen Stillstand der Handelsgespräche. Aber es scheint sicher, dass bei einem Scheitern der Gespräche diese Option gezogen wird, was die negativen Folgen eines „No Deal“ für die Weltwirtschaft noch gravierender erscheinen lässt. Heute sind wieder die Notenbanker am Zug: heute Abend werden die „Fed Minutes“ veröffentlicht, also das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung. Diese fand aber vor der letzten Eskalationsrunde im Handelsstreit statt, was zu berücksichtigen sein wird. Zuvor wird sich EZB Präsident Draghi in Frankfurt äußern. Theresa May schlägt eine neue Abstimmungsrunde vor, an dessen Ende ein zweites Brexit-Referendum stehen könnte.