apano-Stimmungsindex

Der gestrige Schwächeanfall der US-Börsen wurde ausgelöst u.a. durch Enttäuschungen aus dem Dow Transportsektor. CSX Corp sieht eine Eintrübung bei den Frachtraten, sowohl inneramerikanisch (u.a. sinkende Nachfrage nach Kohle) als auch im Exportgeschäft (hier sind freilich Vorzieheffekte der Importeure aus dem Vorjahr wegen Befürchtung eines eskalierenden Handelsstreites zu berücksichtigen). Insgesamt wurde die Nachricht als negativer Indikator für die US-Wirtschaft bewertet. Nachbörslich enttäuschte Netflix mit äußerst schwachem Kundenzuwachs (was jedoch an der durchgeführten Preiserhöhung liegen kann). Die Aktie notiert derzeit 12% tiefer und belastet den Nasdaq-Future.. IBM mit durchwachsenen Zahlen (Gewinn gut, Umsatz schwach) und Ebay mit positiv aufgenommenen Zahlen. Fernost heute unter Führung von Japan schwach. In Japan fielen sowohl Exporte als auch Importe im Juni deutlich, zudem belastet der Handelskonflikt mit Südkorea immer stärker. Der schwache Nikkei kostet den apano-Stimmungsindex heute 4 Punkte und ist der erste der großen Indizes, der nun negativ zum Stimmungsbild beiträgt. Weitere Punktverluste kommen heute aus dem Goldpreis (-2), das gelbe Metall war gestern plötzlich stark nachgefragt, als der US-Markt zu schwächeln begann. Heute früh Europa erwartungsgemäß ebenfalls schwach, der STXE 600 kostet ebenfalls 2 Punkte im apano-Stimmungsindex. Sehr schwach SAP nach dem Quartalsbericht, was insbesondere den TecDAX belastet. Freilich behält SAP seinen Prognosen für 2019-2021 unverändert bei. Defensive Sektoren unter Führung von Healthcare sind heute früh gesucht, der Techsektor liegt wegen SAP hinten. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Toleranz der Anleger für Verfehlungen in den Q2 Reports äußerst gering ist, was in Anbetracht der hohen Kurse verständlich ist. Da aber die Abstrafungen chirurgisch stattfinden (keine Sippenhaft des Sektors – s. z.B. Hochtief und Heidelbergcement), muss noch nicht absichernd agiert werden, zumal nächste Woche die EZB stimulieren dürfte.