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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

In Argentinien wurde ein „Schwarzer Schwan“ gesichtet: Womit kaum jemand gerechnet hatte, dass nämlich statt des wirtschaftsfreundlichen Präsidenten Mauricio Macri mit Alberto Férnandez ein Vertreter des peronistischen Mitte-Links-Lagers die wichtigen Vorwahlen mit deutlichem Abstand gewinnen würde. Befürchtungen/Erinnerungen an die interventionistische Wirtschaftspolitik von Cristina Kirschner werden wach. Die argentinische Börse MERVAL verlor gestern dramatische 28,5%, vorbörslich geht der Einbruch ungebremst weiter. Der Peso verliert 15% zum USD und 10y Staatsanleihen stürzen auf Kurse unter 60 %. Im Schnitt stieg die Rendite argentinischer Anleihen um 50%. Dies hat natürlich auch unmittelbare infektiöse Auswirkungen auf die Nachbarländer, so verlor die brasilianische BOVESPA gestern 2,2%. Sogar eine (erneute) Staatspleite Argentiniens wird nun für möglich gehalten. Zusammen damit, dass die Finanzmärkte die aufgeheizte Situation in Hong Kong inzwischen mit deutlich erhöhter Nervosität betrachten, sind das zwei neue Probleme zuviel für die Investoren. Der apano-Stimmungsindex verliert heute weitere 5 Punkte (Flucht in US-Staatsanleihen und Flucht aus EM-Anleihen). Zusammen mit wichtigen anderen Indikatoren, die heute unterhalb des Radars ebenfalls deutlich reagieren (Creditspreads, Volas, Gold), lassen sich perspektivische Durchhalteparolen derzeit nicht mehr aufrecht erhalten – auch wenn sie aus rein nüchternem Betrachtungswinkel (Bewertung Anleihen zu Aktien) richtig sein mögen. Fakt ist. Der apano-Stimmungsindex klingelt deutlich und signalisiert, dass es nun Zeit wird, eine weitere Stufe defensiver zu werden.