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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

Seit Mitte März war es richtig und Gewinn bringend, sich antizyklisch gegen den vorherrschenden Pessimismus über die kurzfristigen weiteren Börsenaussichten zu stellen. Das hatte ich in diversen Blogs immer wieder begründet, angefangen mit den „Bazookas“ der Notenbanken. Ab Anfang April wurde unsere mutige Positionierung unterstützt durch die sich aufhellende Markttechnik. Insbesondere die nach oben drehenden 1-Monats-Durchschnittkurse von S&P 500 und STXE 600 erwiesen sich als wertvolle Leitmarkierungen. Denn diese kurzfristige Trendaussage bietet die wichtige Information, ob genügend akute Triebkraft vorhanden ist. Nachdem aber in der ersten Erholungswelle der Märkte noch nahezu alle Werte mitgezogen wurden, war zuletzt immer stärker zu beobachten, dass abgesehen von einigen Tagen nur noch wenige Branchen und Titel (die Corona-Resistenten/-Gewinner) weiter marschierten. Diese fehlende Markttiefe stimmt bedenklich. Denn während die wegen ihres attraktiven Geschäftsmodells zu Recht haussierenden Schwergewichte wie z.B. Amazon und Microsoft die Indizes nach oben ziehen und somit fast schon wieder heile Welt vorgaukeln, bleibt der große Rest außen vor. Das Problem: die Börsenlieblinge sind inzwischen extrem teuer und alle anderen habe miserable Geschäftsaussichten. Zudem verfälscht es natürlich die Aussagekraft eines Index, wenn nur einige wenige Komponenten die Richtung bestimmen. Heute ist für uns ein wichtiger Tag der Entscheidung: der seit gestern deutlich schwächelnde US-Markt zieht auch Europa mit nach unten und vorhin touchierten S&P und STXE 600 die für uns immens wichtigen 20-Tage-Trends (1-Monats-Durchschnitte). Die damit auch "offiziell" dokumentierte nachlassende Dynamik ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal. Es kann gut sein, dass die Investoren jetzt erst mal sehen wollen, wie sich die Teilaufhebung des globalen Lockdowns auf Neuinfektionsraten und Einkaufsverhalten auswirkt. Denn für einen tragfähigen weiteren Kursanstieg bedarf es nun einer Rotation - eines Anspringens der Zykliker, also der klassischen Firmen - die Lieblinge erscheinen kurzfristig arg ausgereizt. Wir sind heute früh den ersten entschlossenen Schritt gegangen und haben begonnen, den Investitionsgrad in den beiden von uns betreuten apano-Fonds abzusenken. Im Fall eines Durchbruchs der Trendlinien forcieren wir die Abgaben. Der apano-Stimmungsindex verliert heute 4 Punkte, Grund dafür ist, dass der Wideranstieg des Kupferpreis (Risk on – Indikator) an Dynamik verliert.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.