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apano-Stimmungsindex

der Anstieg der US-Verbraucherpreise hat sich im Oktober mit +0,4% zum September und +7,7% zum Vorjahr erheblich moderater fortgesetzt als prognostiziert.

der Anstieg der US-Verbraucherpreise hat sich im Oktober mit +0,4% zum September und +7,7% zum Vorjahr erheblich moderater fortgesetzt als prognostiziert. Erwartet war +0,6% bzw. +7,9%. Bei der Kernrate waren es +0,3% / +6,3% versus geschätzten +0,5% / +6,5%. Zugleich schrumpften die Realeinkommen um 0,1%. Mit diesem Zahlenwerk steigt die Chance beträchtlich, dass die FED im Dezember den Fuß vom Gas nimmt. Ein Indiz: die Rendite der 10y-US Treasuries sackte um rekordverdächtige 31 Basispunkte auf 3,81% ab. Wir haben keine Sekunde gezögert und unmittelbar nach der Veröffentlichung der Daten in beiden apano-Fonds zugekauft. Dabei haben wir Aktien und Anleihen aufgestockt und den US-Dollar weiter abgesichert. Da wir den Nettoinvestitionsgrad bereits seit Mitte Oktober kontinuierlich und deutlich angehoben hatten, konnten wir von der gestrigen Rallye schön profitieren: der apano Global Systematik hat bis Xetraschluss knapp 2% zugelegt. Für heute steht aktuell ein weiterer guter Zuwachs in Aussicht.

 

Ist dies nur ein Aufbäumen im Bärenmarkt? Sehr viele Investoren sind weiterhin skeptisch, weil sie fest davon ausgehen, dass 2023 die USA und Europa am Rande einer Rezession stehen werden, bedingt durch die Folgen der gestiegenen Zinsen sowie der weiterhin hohen Energiekosten. Die Entlassungswelle bei den Techunternehmen und der Einbruch bei den Immobilienverkäufen sind nur zwei Fanale, die in diese Richtung weisen. Zudem erwarten viele Beobachter einen Rückgang der Unternehmensgewinne, was bedeuten würde, dass die optisch immer noch niedrigen Aktienkurse darüber täuschen, dass die Bewertung weiterhin recht ambitioniert sei – insbesondere in den USA im direkten Verhältnis zu den Anleiherenditen. Fakt ist: die Bilanzkürzungen der FED und der EZB werden voranschreiten, das hat u.a. der deutsche Bundesbankpräsident erneut angemahnt, der Liquiditätsentzug wird also weiter gehen. Russland und Ukraine kommen sich kein Stück näher und China lässt sich Zeit mit entscheidenden Lockerungen der COVID-Einschränkungen. Ohne Frage: es gibt etliche Probleme mit Blick auf 2023.

 

Aber: die Börse ist ein Antizipationsmechanismus – sie ist gelegentlich durchaus fähig, über den Tellerrand hinaus zuschauen. Die Erwartung, dass die FED die Zinsen um nur noch insgesamt 1% anhebt, ist durchaus realistisch. Kommt die US-Inflation nächstes Jahr auf 5% zurück, entspräche dies einer Realverzinsung von 0. Mehr wird die US-Notenbank nicht anvisieren. Wegen der Basiseffekte ist mittelfristig ein Rückgang der Teuerung auf unter 5% wahrscheinlich, damit taucht am Horizont die Chance einer Lockerung ab Ende 2023 auf. Wenn eine Rezession kommt, wird sie also wohl kurz sein. Zudem haben sehr viele Skeptiker den jüngsten Anstieg verpasst – oder sind sogar Short positioniert. Dort baut sich mittlerweile Stress auf. Die Rallye bei den ausgebombten Cloudwerten gestern ist ein Indiz, dass neben „echten“ Käufen hastige Eindeckungen vorgenommen wurden. Der Erholung der Kryptowährungen traue ich hingegen überhaupt nicht, da ist viel Vertrauen zerstört worden. Weiterhin droht von dort eine Assetklassen übergreifende Verwerfung.

 

Der Hang Seng Tech hat mit +10% die Erholung in Asien angeführt. Freilich waren dies kaum frische Zuwächse, sondern vor allem eine Übernahme des Vorlaufs der in den USA notierten ADRs. Positiv zu registrieren ist, dass China die Quarantänezeit für Einreisende um 2 auf 5 Tage verkürzt hat. Der STXE 600 steigt weiter, jedoch fallen einige Sektoren zurück – also eher Umschichtungen als frische Geldzuflüsse.

 

Der APX gewinnt 4 Punkte aus dem Kursanstieg der südeuropäischen Staatsanleihen, +3 aus dem Anstieg der EM-Aktien und -Rentenindizes und +11 aus S&P 500 und STXE 600. Der Punktestand empfiehlt uns nun maximale Gewichtung. Da wir aber bereits hoch investiert sind, stehen wir unter keinerlei Kaufdruck und werden nur noch moderat anpassen. Derzeit planen wir, bei ca. 4150 im S&P antizyklisch Gewinne mitzunehmen.