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der römische Dichter und Philosoph Horaz sprach es schon vor 2000 Jahren aus: „bis repetita non placent“ – Wiederholungen gefallen nicht.

der römische Dichter und Philosoph Horaz sprach es schon vor 2000 Jahren aus: „bis repetita non placent“ – Wiederholungen gefallen nicht. Genau das ist gestern an den US-Märkten passiert. Zunächst äußerte sich Morgan Stanley`s Marc Wilson erneut pessimistisch zu den Gewinnerwartungen und erinnerte an seine bereits mehrfach geäußerte Erwartung, dass der S&P 500 zeitnah auf 3000 Punkte - also um fast 25% - fallen könnte. Etwas später trat stieg dann der zweite „Bär“ in den Ring: Atlantas US-Notenbankgouverneur Raphael Bostic plädierte erneut für ein FED-Zinsziel von über 5%, das dann über lange Zeit gehalten werden müsse. Also das selbe Team, das mit den gleichen Worten Mitte Dezember den S&P von 4100 auf 3750 heruntergeprügelt hatte. Werden sich die Investoren auch dieses Mal einschüchtern lassen? Zumindest hat es gestern zu einer scharfen intraday-Gegenbewegung gereicht, in welcher der S&P bis Börsenschluss seinen stolzen Tagesgewinn von 1,5% wieder komplett abgeben musste. Nach dieser kalten Dusche ist zu erwarten, dass die Anleger in den nächsten beiden Tagen vorsichtiger agieren und die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise (CPI) am Donnerstag abwarten. Heute wird sich auch Jerome Powell äußern. Es ist nicht zu erwarten, dass er seine hawkishe Wortwahl abmildert. Andererseits muss aber auch bedacht werden, dass die FED nicht bloß zum Spaß die Zinsen hochtreibt auf die Gefahr hin, damit eine Rezession auszulösen. Sollte eine markante Inflationsdämpfung vorher gelingen, kann das nur im Sinne der US-Notenbank sein. Die moderaten Lohnzuwächse im Dezember zeigen in die richtige Richtung. Trotzdem: unser aktuelles Stop Loss Limit für den S&P bleibt bei 3850 Punkten, die Nebelwand ist einfach zu dick, um ohne Absicherung zu agieren. Zudem scheint die Konsensmeinung etwas zu optimistisch, was die Zinsentwicklung angeht: zweijährige US-Bonds rentieren trotz Bostic nur bei 4,22% und der schwächelnde US-Dollar indiziert, dass die Anleger für 2023 eine im Vergleich zu anderen Notenbanken moderate FED erwarten.

 

Euroas Börsen zeigen sich heute beeindruckt von der US-Kehrtwende und steuern aktuell nach einer Serie von 6 positiven Tagen in Folge auf das erste Minus in 2023 zu. Freilich halten sich die Abgaben in Grenzen, der STXE 600 büßt zur Stunde 0,6% ein. Jedoch tragen alle Sektoren rote Vorzeichen, es fließt also Geld aus den europäischen Aktien heraus. Frankreich meldete vorhin, dass die Industrieproduktion im November um 2% ggü. Oktober gestiegen ist, erwartet war +0,8%. Die Ökonomen des US-Investmenthauses Golman Sachs gehen nun nicht mehr davon aus, dass die Eurozone in eine Rezession schlittert. Laut Bloomberg zeigen sich die Unternehmen widerstandsfähiger als gedacht, zudem helfe der massiv gefallene Preis von Naturgas und dass China seine Covid-19 Beschänkungen früher aufgehoben habe als erwartet. Erwartet wird nun ein BIP-Anstieg um 0,6% in 2023, zuvor war GS von einer Kontraktion von 0,1% ausgegangen. Zudem glaubt die Investmentbank, das die Inflation im Euroaum schneller als bisher erwartet sinkt, ihre Prognose liegt bei 3,5% zum Jahresende. Die bisherigen Zinserwartungen an die EZB gelten weiter: je +0,5% im Februar und März und dann noch ein 0,25% -Schritt im Mai, was einem finalen Einlagensatz von 3,25% entspräche.

 

Asien-Pazifik zeigte sich heute früh wenig verändert. Von Tokios Inflationsfront kommen keine gute Nachrichten. Dow Jones Newswires berichtet, dass der Preisanstieg im Dezember nun im Jahresvergleich bei 4% liegt. Zudem ging im November die Ausgabebereitschaft der privaten Haushalte um 1,2% ggü. Vorjahr zurück, erwartet war ein Anstieg um 0,4%. Morgan Stanley hat seine BIP-Erwartung für China von 5,4 auf 5,7% heraufgeschraubt.

 

Der APX gewinnt heute 4 Punkte wegen des gestrigen Preissprungs bei dem konjunktursensiblen Indutriemetall Kupfer.