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die Zahlen der drei US-Großbanken, die am Freitag ihre Q1-Bilanz vorlegten, kamen gut an.

die Zahlen der drei US-Großbanken, die am Freitag ihre Q1-Bilanz vorlegten, kamen gut an. Besonders das Schwergewicht JPMorgan übertraf die Gewinnschätzungen massiv. Finanzwerte waren deshalb die Outperfomer des US-Freitagshandels. Da zudem JPMorgans CEO Jamie Dimon den Verbrauchern und den Unternehmen sowohl Ausgabefreudigkeit als auch gute Liquidität bescheinigte, verflüchtigten sich auch ein wenig die Sorgen um rezessive Auswirkungen der jüngsten Krise der Regionalbanken. Dies stützte den Markt – freilich war trotzdem auch die Verliererliste des S&P 500 lang. Zudem muss natürlich beachtet werden, dass die Großbanken wegen der Depositentransfers eher die Gewinner der Fluchtbewegung aus den kleinen Finanzinstituten waren. Deshalb werden deren Reports äußerst wichtig sein. Heute werden daher ganz bestimmt die Aussagen von Charles Schwab besondere Beachtung finden.

Die US-Einzelhandelsumsätze sind im März um 1% gesunken, das war doppelt so viel wie prognostiziert. Dass dies keine Abgabewelle auslöste, dürfte an zwei Fakten liegen: der Februar – und damit die Ausgangsbasis – wurde leicht nach oben revidiert und unter Herausrechnung der Komponenten KFZ (dazu zählen auch Gebrauchtwagen) und Tankstellen waren es lediglich -0,3%. Zudem stimulierte der gleichzeitig veröffentlichte starke Rückgang der Importpreise um 0,6% (e -0,1%). Die Aussagen von FED-Mitglied Waller trübte ein wenig die gute Laune: die Inflation sei weiterhin zu hoch. Der Job sei noch nicht erledigt, die Zinsen müssten also weiter angehoben werden. Es sein denn, dass Bankenstress zu einer deutlichen Straffung der Kreditkonditionen und dem entsprechend zu einem spürbaren Rückgang der Ausleihungen führen würde. Diese Worte ließen die Renditen der von der FED-Politik stark beeinflussten zweijährigen US-Staatspapiere wieder auf über 4% klettern (aktuell 4,11%), weshalb sich der USD um 0,5 Cent zum Euro erholte und Gold kurzzeitig um fast 50 USD absackte. Mit Wellers Aussagen sind die Brokerwetten auf eine Zinserhöhung im Juni leicht angestiegen, für Mai erwarten 75% eine Anhebung um 0,25%.

Im Pazifikraum präsentierte sich heute China mit +1,5% sehr freundlich. Laut Medienaussagen ständen dahinter vorgezogene Käufe in Erwartung der morgigen Konjunkturzahlen. Volkswirte erwarten laut Reuters einen deutlichen Anstieg des Q1-BIP von 4% im Vergleich zu Q1 2022. Hinter dem Optimismus stehen zwei Fakten: die starke Belebung der Handelsbilanz und der mit +0,5% zum Vormonat überraschend deutliche Anstieg der Preise für private Neubauten. Das ist laut Reuters der stärkste Anstieg seit Juni 221 und der dritte Zuwachs in Folge.

Laut einer Bloomberg-Umfrage erwarten die Teilnehmer, dass die EZB den Einlagenzins in drei 0,25%-Schritten von Mai bis Juli bis auf 3,75% anheben wird. Dieser dann erreichte Zinsgipfel werde (mindestens) bis zum Jahresende eingefroren. Bundesbankchef Nagel äußerte sich heute unzufrieden über die Entwicklung der Kerninflation, hofft aber darauf, dass sie sich bis zum Sommer etwas abkühlt. Er schloss sich der Meinung diverser Notenbankkollegen an, dass eine weitere Liquiditätsverknappung – konkret: eine beschleunigte Straffung der Bilanzverkürzung (Quantitative Tightening) - in Erwägung gezogen werden müsse. Über den Zustand der europäischen Banken sei er nicht sonderlich besorgt.

Hoffnungen auf eine Belebung der chinesischen Wirtschaft stimulieren heute früh in Europa die Sektoren Basisrohstoffe und Energie. Von der guten Kursentwicklung des Hang Seng Tech Index (+2,2%) profitiert Prosus. Am Ende des STXE 50 steht ASML (-3,5%). Laut Medienberichten will der weltgrößte Chipfertiger TSMC seine für 2023 geplanten Investitionen von ca. 34 Mrd auf 30 Mrd USD zurückfahren. Grund sei die überraschend schleppende Erholung der Halbleiterbranche.