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auf der gestrigen Pressekonferenz hat Jerome Powell den globalen Investoren einen leichten Schrecken eingejagt.

auf der gestrigen Pressekonferenz hat Jerome Powell den globalen Investoren einen leichten Schrecken eingejagt. Die Aussage, dass die FED-Mitglieder den Zinsgipfel erst bei 5,6% erreicht sähen, indiziert, dass sie noch zwei weitere Zinserhöhungen in der Pipeline hat. Die überwältigende Mehrheit der Anleger ging davon aus, dass keine oder maximal noch eine Anhebung um 0,25% - vermutlich im Juli - ansteht. Meiner Meinung nach steckt hinter der Aussage eine gehörige Portion psychologische Kriegsführung: die US-Notenbank will verhindern, dass die aufgekommene Zuversicht an den Börsen in Euphorie ausartet und aus dieser wertschöpfenden Ecke heraus ein neuer Preistreiber entsteht. Tatsächlich müsste sie nämlich zufrieden sein mit der Dynamik, mit der sich die Inflation beruhigt. Die Konjunkturdaten werden also ab jetzt noch wichtiger werden. Die FED wird einerseits nur stillhalten, falls die Preise weiter fallen – insbesondere auch die Kernrate. Der beste Fall für die Börsen wäre, wenn die Inflation weiter sinkt, die Wirtschaft aber nicht weiter Richtung Rezession abbremst. Im schlimmsten Fall kommen die Preise nicht zurück und gleichzeitig verschlechtert sich die Auftragslage weiter. Falls die FED dann Ernst macht und mit Zinserhöhungen den Märkten weitere Liquidität entzieht, droht die Übersteuerung und das Szenario, vor dem zahlreiche Analysten seit Monaten warnen.

Chinas Konjunkturdaten für den Mai fielen enttäuschend aus, entsprachen aber knapp den Erwartungen. Hilfreich für Chinas Börsen war, dass die PBoC wie hier gestern im Blog avisiert die Zinsen für mittelfristige Gelder um 10 Basispunkte senkten. Beobachter gehen davon aus, dass in Kürze einige konkrete Stimuluspakete ausgerollt werden, was wichtig ist, um die Kauflust anzukurbeln. Sehr fest präsentierte sich der Hang Seng Tech Index.

Die EZB wird nachher die Zinsen anheben und weitere Schritte ankündigen. Das ist bekannt und eingepreist. Wichtig wird, wie sie sich bezüglich diverser auslaufende Kreditprogramme verhält. Diese waren im Zinstief zu extrem günstigen Konditionen ausgereicht worden. Gegebenenfalls droht hierüber eine weitere Liquiditätsverknappung für die Märkte. Europas Börsen geben im Vorfeld leicht nach. Schwächer präsentieren sich zyklische Sektoren, am hinteren Ende stehen Rohstoffe, was sowohl an Chinas schwachen Daten als auch an den wegen der FED-Aussagen abgekühlten Konjunkturhoffnungen liegt.