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apano-Stimmungsindex

die gute Laune an den Börsen endete gestern abrupt mit der Vorlage der US-Verbraucherpreise.

die gute Laune an den Börsen endete gestern abrupt mit der Vorlage der US-Verbraucherpreise. Obwohl diese im Rahmen der Erwartungen lagen und die wichtige Kerninflation weiter rückläufig war, präsentierten sich die Anleihemärkte schwach. Der damit verbundene Renditeanstieg setzte dann den Aktien zu. Im weiteren Verlauf erholten sich die US-Kurse wieder, bis dann gegen 19:00h eine starke zweite Verkaufswelle einsetzte, die insbesondere den Nasdaq 100 unter Druck setzte: innerhalb einer guten Stunde verlor dieser 1,5%, bevor dann gegen Handelsschluss erneut eine leichte Erholung eintrat. Das eine, „knackige“ Argument hierfür habe ich nicht in den Finanzmedien gefunden, es gibt lediglich eine Anhäufung von geäußerten Fakten: dass die Kerninflation weiterhin oberhalb der 4%-Marke läge, verstärkt die Befürchtungen, dass die FED die Zinsen dieses Jahr doch noch einmal anhebt. Die jüngste Umfrage liegt nun bei 40% Wahrscheinlichkeit nach 30% am Mittwoch. Zudem würde das hartnäckig hohe Niveau die „higher für longer“-Theorie untermauern, dass also das Zinsplateau noch für viele Monate bestehen bleibt. Ein anderes gestern mehrfach genanntes Argument ist das Unbehagen, dass der Nahostkonflikt weiter eskalieren könnte und in eine direkte militärische Konfrontation zwischen Israel und dem Iran mündet. Damit verbunden könnte dann die Ölversorgung Europas gefährdet sein. Die 19h-Schwäche des US-Marktes kann aber auch ganz konkret daran gelegen haben, dass sich anbahnt, dass sich die Wahl eines neuen Sprechers des Repräsentantenhauses in die Länge ziehen wird – in Anbetracht der geopolitischen Lage und des drohenden neuen US-Shutdowns ein ernst zu nehmendes Problem.

Heute relevant werden die Q3-Zahlen der großen Finanzunternehmen, darunter JPMorgan und Wells Fargo. Es wird wichtig werden, zu sehen, ob sich aufgrund der gestiegenen Zinsen bereits Zurückhaltung bei den Kunden zeigt. Es gibt durchaus etliche Beobachter, die davon ausgehen, dass trotz gesunkener Gewinnmarge die meisten Firmen des S&P 500 dank Umsatzausweitung in Q3 mehr verdient haben als in Q2. Diese Analysten gehen davon aus, dass die Konsensprognose zu niedrig ist. Gerade auch die in den Indizes hoch gewichteten Megacaps aus dem Technologisierter wären zudem dank ihrer niedrigen Verschuldung wenig anfällig für höhere Zinsen und könnten sogar eine Art „sicherer Hafen“ im Falle wieder/weiter steigender Zinsen sein. Die 24h-Evakuierungsaufforderung Israels an die Zivilisten im Gaza-Streifen könnte über das Wochenende für eine weitere Verschärfung der Spannungen führen, weshalb heute defensive Glattstellungen an den Börsen durchaus denkbar sind.

Chinas Exporte und Importe waren im September erneut rückläufig. Die Exporte sanken im September um 6,2% ggü. 09/2022, das war freilich etwas besser als von den von Reuters befragten Analysten erwartet. Dagegen fielen die Importe mit ebenfalls -6,2% etwas stärker aus als prognostiziert. Die Verbraucherpreise fielen entgegen der Schätzungen (+0,2%) unverändert aus, was aber vor allem am Rückgang der Lebensmittelpreise (Schweinefleisch) lag. Ex Energie und Nahrung lag der Wert bei +0,8%. Die Produzentenpreise sanken um weitere 2,5%, hier waren -2,4% taxiert worden. Der Vormonat lag bei -3%.

Der Hang Seng Tech Index verlor heute früh beachtliche 3,5%. Der Shanghai Composite Index gab um 0,6% nach. Europa startet ebenfalls schwächer in den Handelstag. Am unteren Ende das DAX-Mitglied Sartorius mit -13%. Hier belastet der enttäuschende Quartalsbericht mit verhaltenem Ausblick. Dies drückt auch auf den Sektor „Gesundheit“, der mit aktuell -1,4% der schwächste im STXE 600 ist.

Der US-Anleihemarkt zeigt sich derzeit nach dem gestrigen Schwächeanfall erholt, die Rendite der 10y-Staatsanleihen sinkt um 6 Basispunkte auf momentan 4,648%. Der APX verliert zur Stunde alle 10 Punkte, die er gestern aus Nikkei, DAX und STXE 600 gewonnen hat, wieder.