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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Donald Trump versucht inzwischen auch, direkt auf die Finanzmärkte Einfluss zu nehmen. Nachdem der US-Präsident letzte Woche zunächst die US-Notenbank zu Zurückhaltung bei Zinserhöhungen ermahnt hatte, wirft er nun Europa und China vor, ihre Währungen künstlich niedrig zu halten. Beide Aussagen schwächten den US-Dollar bereits am Freitag, was sich heute abgeschwächt fortsetzt. Viele Exportaktien verlieren, was die großen Indizes belastet (STXE 600 und Nikkei 225 jeweils -2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Gerüchte behaupten, Japan plane eine marginale Zinsstraffung, wovon der Yen und die dortigen Finanzwerte heute profitieren. Beim Treffen der G20-Finanzminister in Buenos Aires brachte US-Finanzminister Mnuchin ein Freihandelsabkommen ins Spiel. Das für Mittwoch anstehende Treffen von Donald Trump mit EU-Kommissionspräsident Juncker wird zunehmend als wegweisend bezeichnet. Das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat heute früh gefordert, dass die EU den Faden bei diesem Treffen aufnimmt und ernsthafte Verhandlungen anbietet. Da nun andere Themen wie bei dem gescheiterten TTIP im Vordergrund stünden, bestände eine Chance. Geopolitisch erhöht Iran den Druck und droht, ggf. die Straße von Hormus zu sperren, falls die USA iranische Ölexporte boykottieren sollten. Im Gegenzug versendete Trump per Twitter heute früh eine in große Lettern verfasste Drohung an den Iran. Trumps Votum für einen schwächeren Dollar stützt ein wenig die Schwellenländer: EM-Aktien und EM-Anleihen heute etwas erholt. Leicht nachgebend hingegen die Anleihen in Südeuropa, wodurch Spanien 2 Punkte im Stimmungsindex verliert. Die Berichtssaison wird diese Woche zu Hochform auflaufen - etliche Schwergewichte werden ihre Zahlen präsentieren, darunter Amazon, Alphabet, Boeing, Facebook, UBS, Nomura und Visa. All dies deutet darauf hin, dass es eine bewegte Handelswoche wird.