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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

während gestern noch drei der 4 relevanten US-Indizes auf neuen Rekordständen schlossen, trübte sich die Stimmung an den Märkten über Nacht deutlich ein. Hintergrund ist der Kurseinbruch des argentinischen Peso um mehr als 8%, der den argentinischen Präsidenten zu einem dringenden Hilferuf an den IWF veranlasste, eine zugesagte Hilfstranche so schnell als möglich auszuzahlen. Die asiatischen Schwellenländer konnten als erste drauf reagieren und wurden gleich in Sippenhaft genommen. Der Shanghai Composite Index verlor knapp 1,5% (-2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Hier belastete auch eine Studie, dass viele chinesischen Aktien kreditfinanziert gekauft wurden. Wegen des Kurseinbruchs der letzten Monate werden zunehmend neue Sicherheitenstellungen erforderlich, was im Falle der Nichtbedienung Zwangsverkäufe auslösen dürfte. Die in diesem Blog mehrfach ausgesprochene Warnung, dass die Schwellenländerwährungen einer der größten Risikofaktoren für die globalen Börsen sind, sieht sich heute erneut bestätigt. Ein weiteres Problem, welches zuletzt in den Hintergrund getreten war, dürfte im September an Schärfe gewinnen: mit der Verlegung von russischen Marineeinheiten ins östliche Mittelmeer könnte der finale Akt im Syrienkrieg beginnen. Da es bei Idlib um die letzte Hochburg der Opposition/Rebellen geht und diese dort zusammengetrieben sind, ist die Situation besonders gefährlich und könnte die USA/den Westen zu einem Eingreifen veranlassen. USA und Kanada stehen anscheinend kurz vor einem Durchbruch ihrer Handelsgespräche. Die EU hat UK gestern eine Sonderbehandlung nach dem Brexit angeboten, insofern Großbritannien auf bilaterale Deals mit einzelnen EU-Ländern verzichtet und die EU als einen einzigen Markt respektiert. Daraufhin kletterte das Pfund deutlich, was aber wiederum britische Aktien Im STOXX 600 belastete. In Anbetracht der angesprochenen Unsicherheiten – hinzu kommt evtl. noch im September die große 200 Mrd Tranche im Handelsstreit USA-China - gibt es auch heute keinen Grund für eine Positionsaufstockung.