apano-Stimmungsindex

Am Freitagnachmittag wurden einige gute US-Konjunkturzahlern veröffentlicht (hohes US-Verbrauchervertrauen, steigende Industrieproduktion). Dazu kamen einige als falkenhaft zu interpretierende Aussagen von zwei US-Notenbankern. In dieser Gemengelage stiegen die 10y US-Staatanleihen erneut auf 3% und der US-Dollar machte einen kleinen Satz nach oben. In diesem Zusammenhang schwächelten die Metalle wieder (Gold, da Risk off: +2 / Kupfer -4 Punkte im apano-Stimmungsindex). Die Abschwächung er Rohstoffe setzt sich heute fort, wobei der Hintergrund hierfür die neue Provokation im Handelsstreit USA-China ist. Anscheinend will Trump seine Geschütze vor dem Treffen der Delegationen noch weiter ausfahren. Jedoch scheint er die Methode „Zuckerbrot und Peitsche“ einsetzen zu wollen, denn im Gespräch sind momentan nur 10% Zölle anstatt 25%. Die effektive Zolllast (bezogen auf die 200 Mrd US-Dollar) wäre demnach nur 20 Mrd statt 50 Mrd. Gut vorstellbar, dass er sich damit Spielraum schaffen will, dies jederzeit anpassen zu können. Das Problem ist, dass sich China nicht als Sparringspartner sieht und damit droht, die angesetzten Gespräche platzen zu lassen. Der US-Präsident sollte den Bogen nicht überspannen, sondern, wenn überhaupt, diese neuen Zölle erst zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft treten lassen: der Termin sollte so weit nach hinten verschoben werden, dass ein guter Ausgang der Handelsgespräche evtl. ihre Inkraftsetzung verhindern könnte. Sollten die Gespräche von China abgesagt werden, weil Trump mit einem zu frühen Gültigkeitstermin überreizt, dann wäre das sicher zunächst negativ für die Börsen, vorsichtshalber duckt sich China schon mal weg: Shanghai Composite Index heute -1,1%. Auch der Rest Asiens – inklusive der Währungen - nervös (Japan ist geschlossen). Noch besteht aber kein Grund zu übergroßer Besorgnis: der niedrigere Zollsatz sollte nicht ignoriert werden, das ist ein klares Kompromisssignal an China und an die US-amerikanische/n Industrie/Verbraucher.