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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Das FED-Protokoll fiel falkenhaft aus, was aber niemanden überraschen darf. Denn es bezieht sich ja auf die Notenbanksitzung von Ende September, also auf einen Termin, der vor der scharfen Börsenkorrektur lag. Trotzdem bewirkten die Aussagen eine deutliche Aufwärtsbewegung bei den US-Zinsen: 10y nun wieder bei 3,20%. Im Einklang damit gewann auch der US-Dollar wieder an Stärke. Beides zusammen belastet heute die asiatischen Schwellenländer und Rohstoffe (Kupfer -4 Punkte im Stimmungsindex). Der Shanghai Composite Index brach mit -3% erneut massiv ein, begleitet von einem neuen Schwächeanfall im Yuan, der sich nun bedrohlich der psychologisch wichtigen „7:1“ zum USD annähert. Die USA hat China vom Vorwurf der Währungsmanipulation „frei gesprochen“. Manche Beobachter vermuten, dass damit China nun Spielraum gewinnt, dringende Maßnahmen gegen den Kursverfall der heimischen Aktienmärkte zu treffen. Denn es drohen mehr und mehr Margin Calls – also Nachschussverpflichtungen für Kredit finanzierte Wertpapierkäufe, ein Riesenthema dort. Auch Japan enttäuschend: die Exporte gingen im September um -1,2% zurück, erwartet worden war ein Anstieg um 1,9%. Europa zeigt sich trotzdem stabil. Das ist auch deshalb beeindruckend, weil das Brexit-Dinner der EU-Spitzen in Brüssel ohne irgend ein greifbares Ergebnis zu Ende ging. Außer der Hoffnung, dass evtl. die Austrittsgespräche bis Ende 2021 verlängert werden können, bevor sich faktisch etwas ändert - das ist das Angebot er EU - liegt nichts Neues auf dem Tisch. Selbst das ist umstritten, weil die Hardliner unter den UK Brexit Befürwortern das nicht wollen. Aber das scheint den heimischen Märkten zu genügen: denn trotz schwacher asiatischer Vorgaben zeigt sich Europa nach einem schwächeren Beginn nun nach der ersten Handelsstunde freundlich.